Elefantendame Mala in Spanien gestorben – PETA fordert Circus Krone auf, Artgenossinnen endlich dauerhaft den Ruhestand zu gönnen

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München / Stuttgart, 18. November 2020 – Elefantendame Mala, die viele Jahre bei Circus Krone für Zirkusshows missbraucht wurde, ist gestern im Alter von etwa 55 Jahren gestorben. Die Asiatische Elefantin war in einem sehr schlechten Gesundheitszustand und konnte seit Tagen nicht mehr aufstehen. Im Frühjahr 2019 wurde sie gemeinsam mit den vier anderen Elefanten des Zirkusunternehmens im spanischen Tierpark „El Castillo de la Guardas“ untergebracht. In dem naturbelassenen Gehege hatten sich die Tiere gemeinsam eingewöhnt, doch nur drei Elefanten, darunter Mala, sollten dort ihren „Ruhestand“ verbringen. PETA kritisiert scharf, dass der Zirkus die zwei betagten Elefantendamen Bara und Burma bereits für das Winterprogramm 2019 zurück nach München holte. Die Tierrechtsorganisation fordert Zirkusdirektorin Jana-Mandana Lacey-Krone nun auf, die Elefantendressuren dauerhaft einzustellen und auch Bara und Burma nicht weiter auftreten zu lassen, sobald Zirkusgastspiele wieder möglich sind.
 
„Mala wurde fast ihr gesamtes Leben lang zu Auftritten in der Manege gezwungen. Circus Krone muss endlich damit aufhören, Elefanten und weitere Tiere für ein längst überholtes Unterhaltungskonzept nahezu bis zum letzten Atemzug zu missbrauchen. Es ist an der Zeit, ein neues Kapital aufzuschlagen und Tierdressuren einzustellen“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für die Tiere in der Unterhaltungsindustrie.
 
Tierleid bei Circus Krone

Die Elefanten bei Circus Krone werden in der Regel bis zu ihrem Lebensende rücksichtslos zu Unterhaltungszwecken ausgebeutet. 2012 starben bei dem Unternehmen gleich zwei Elefanten kurz nacheinander: Elefantenbulle Colonel Joe und Elefantin Sandrin waren laut Gutachten schon seit Jahren krank, doch statt die Tiere in ein stationäres Gehege zu übergeben, wurden sie bis zuletzt mit auf Tour genommen. Eine weitere Elefantendame starb 2017 kurz nach dem Ende der Sommer-Tournee, vermutlich an Herzversagen. [1]
 
Videos auf PETA.de/CircusKrone zeigen nicht nur die Verhaltensstörungen der Elefanten sowie einiger Pferde und Löwen, sondern geben auch Einblick in den gewaltvollen Umgang mit vielen Tieren. Veterinärbehörden, Staatsanwaltschaften und behördliche Gutachter stellten bei Circus Krone in den vergangenen Jahren wiederholt gravierende Missstände in der Tierhaltung fest. Bereits 2008 bescheinigte ein Gutachten des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW die mangelhafte Elefantenhaltung bei Circus Krone. [2] Weitere Gutachten kritisierten, dass die Elefanten durch Ankettung und mangelhaften Auslauf zu wenig Bewegung haben und Beschäftigungsmöglichkeiten für die Tiere fehlen. Zudem leiden alle Elefanten des Zirkusunternehmens an teils gravierenden Stereotypien, die Ausdruck von seelischem Leid sind. [2, 3]
 
Zirkus ist kein Spaß für Tiere
Experten  zufolge funktioniert die Dressur von Elefanten nur mit Gewalt und Zwang. Der Bundesrat begründete 2016 in seiner Entschließung, warum insbesondere Elefanten erheblich im Zirkus leiden. Einer repräsentativen Forsa-Umfrage zufolge vertreten außerdem 82 Prozent der Deutschen die Auffassung, dass Wildtiere nicht artgerecht im Zirkus gehalten werden können. In 26 europäischen Ländern, beispielsweise Belgien, Österreich und den Niederlanden, sind bereits bestimmte oder alle Tierarten im Zirkus verboten.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
[1] tz (2017): Herztod! Circus Krone trauert um Elefanten-Dame Delhi. Online abrufbar unter: https://www.tz.de/muenchen/stadt/ludwigsvorstadt-isarvorstadt-ort43328/herztod-circus-krone-trauert-um-elefanten-dame-delhi-9421698.html .(18.11.2020).
[2] Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) (2008): Gutachten zur Tierhaltung im Circus Krone. Grundlage sind Kontrollen in der Zeit vom 27.09. – 08.10.2008 von insgesamt sechs Vertretern aus verschiedenen Veterinärämtern, der LANUV NRW, einer Fachtierärztin für Zoo-, Wild- und Gehegetiere sowie einem Fachmann der Fa. Interzoo.
[3] European Elephant Group (2011): Quantitative und qualitative Erhebung zur Situation der Elefanten in deutschen Zirkussen. Haltungsfachliches Gutachten auf Anforderung der Landestierschutzbeauftragten des Landes Hessen. Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUELV).
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Circus-Krone-Petition
PETA.de/CircusKrone
PETA.de/Circus-Krone-Elefanten
 
Pressekontakt:
Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]

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