Elefantenquälerei bei Zirkus Charles Knie verurteilt: PETA begrüßt Entscheidung des Amtsgerichts Darmstadt

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Darmstadt / Stuttgart, 25. Juni 2015 – Tierquäler zur Rechenschaft gezogen: Vor dem Amtsgericht Darmstadt endete heute Nachmittag ein Prozess gegen einen Verantwortlichen des Zirkus Charles Knie mit einer Verurteilung wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Der für die Unterbringung der Elefanten zuständige Ricardo Errani muss eine Geldbuße in Höhe von 150 Euro zahlen. Darmstädter Amtsveterinäre hatten im Oktober 2012 bei einem Gastspiel des Zirkus bemängelt, dass die grauen Riesen stundenlang auf einem engen Lkw ausharren müssen. Bei Transporten zwischen den Auftrittsorten werden die Tiere bis zu 16 Stunden auf dem Laster belassen – selbst bei nur einstündiger Fahrtdauer. Das Amtsgericht bestätigte die Auffassung des Veterinäramtes, dass den Elefanten erhebliches Leiden zugefügt wurde, weil sie nach Ankunft am Zielort nicht sofort aus dem Transporter gelassen wurden. PETA Deutschland e.V. hatte schon im Sommer 2012 dokumentiert und bemängelt, dass die Elefanten dieser Strapaze offensichtlich regelmäßig ausgesetzt sind. Die Tierrechtsorganisation begrüßt das Urteil des Amtsgerichts ausdrücklich. Daneben fordert PETA die Darmstädter und andere Stadtverwaltungen auf, künftig keine Flächen mehr an Zirkus Charles Knie zu vermieten.

„Intelligente Elefanten immer wieder viele Stunden stundenlang auf einem Lkw einzusperren ist rücksichtslose Tierquälerei. Jahrelang hat sich der Zirkus Charles Knie als vermeintlicher Saubermann der Branche präsentiert, während die Tiere hinter den Kulissen misshandelt werden“, so Peter Höffken, Wildtierexperte bei PETA Deutschland e.V. „PETA wird nun die Verwaltungen aller Städte auf der Tournee des Zirkus informieren und sie auffordern, die Platzvergabe an den Schaustellerbetrieb zu widerrufen.“

Bei den von Charles Knie präsentierten Elefanten handelt es sich um Wildfänge aus Asien. Zusätzlich zu den belastenden Transporten werden die Rüsseltiere in dem Zirkus nachts an zwei Beinen angekettet – eine übliche Praxis in Zirkusbetrieben. Elefanten sind äußerst bewegungsfreudige Tiere, die in ihrem natürlichen Lebensraum kilometerweite Wanderungen unternehmen und lebenslange Familienbindungen pflegen.

PETA fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus, denn die Unterbringung in kleinen Gehegen, die ständigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod. Bezüglich exotischer Wildtierarten wie Elefanten, Tiger oder Affen spricht sich auch die Bundestierärztekammer sowie der Bundesrat für ein Verbot aus, ebenso wie die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland. Einer aktuellen repräsentativen FORSA-Umfrage vom Mai 2014 zufolge vertreten 82 % der Deutschen die Auffassung, dass Wildtiere nicht artgerecht im Zirkus gehalten werden können. 18 europäische Länder wie beispielsweise Belgien, Österreich und Griechenland haben bereits bestimmte oder alle Tierarten im Zirkus verboten. PETA übt in dem Zusammenhang scharfe Kritik an der CDU/CSU-Fraktion, die als einzige Partei im Bundestag ihre Zustimmung zu einem Wildtierverbot verweigert.

Weitere Informationen:
PETA.de/Wildtierdressur
PETA.de/Zirkus-Charles-Knie
 
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Judith Stich, +49 (0)30 6832666-04, [email protected]
 

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