Elefantenreiten: Deutscher Tourist auf „Elefanteninsel“ getötet

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Stuttgart, 21. Dezember 2017 – Ein deutscher Tourist ist auf der thailändischen Urlaubsinsel Ko Chang von einem Elefanten nach einem Ritt auf dem Tier getötet worden. Das Auswärtige Amt bestätigte nun den Vorfall, der sich Ende November ereignete, gegenüber PETA. Anlässlich des Todesfalls fordert die Tierrechtsorganisation die Reiseveranstalter Alltours und Asiamar erneut auf, das gefährliche und tierschutzwidrige Elefantenreiten endlich aus ihrem Angebot zu streichen und die Reisen auch vor Ort nicht zu vermitteln. Sie sind die letzten großen deutschen Touristikkonzerne, die solche Aktivitäten noch im Portfolio haben. PETA hatte sich zuletzt im August mit einem Apell an die Unternehmen gewandt. Die meisten Reiseunternehmen wie TUI, STA Travel oder Hauser Exkursionen bieten Elefantenreiten aus Gründen des Tierschutzes und der Gefahren nicht mehr an.

„Elefantenreiten findet unvermeidlich auf dem Rücken eines Tieres statt, das sein Leben lang misshandelt wurde. Wir appellieren an die Reiseunternehmen und Urlauber, diese vermeintliche Attraktion aus ihrem Urlaubsprogramm zu streichen“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA.

Die Insel Ko Chang im Golf von Thailand ist bei Urlaubern sehr beliebt. Chang ist das thailändische Wort für „Elefant“. Schwere Verletzungen oder Todesfälle sind beim Elefanten-Trekking keine Seltenheit. Allein in Thailand wurden zwischen 2010 und 2016 mindestens 17 Menschen von Elefanten in Menschenhand getötet und 21 schwer verletzt [1]. Auch in deutschen Zirkusbetrieben wird Elefantenreiten teilweise angeboten.

Die grausame Unterwerfungsprozedur müssen alle jungen Elefanten in der Tourismusindustrie über sich ergehen lassen – auch die in Gefangenschaft geborenen. Schockierende Videoaufnahmen aus Thailand zeigen die grausame Unterwerfungsprozedur der Tiere mit dem Elefantenhaken. Unvermittelt kann sich ihr über Jahre angestauter Frust in einem wütenden Angriff entladen. Auch die erwachsenen Tiere werden mit spitzen Metallhaken besetzten Stöcken auf ihre empfindlichsten Körperteile geschlagen, damit sie gefügig bleiben. Die Schläge, auch ins Gesicht und auf die Augen, hinterlassen schmerzhafte Wunden und körperliche und seelische Narben für ihr ganzes Leben. Wird der Elefant tagsüber oder nachts nicht gebraucht, muss er in der Regel stundenlang angebunden an einer kurzen Kette stehen.

Weil die Nachfrage nach jungen und weiblichen Elefanten für den Tourismus drastisch steigt, fangen Wilderer nun auch noch die letzten von ihnen aus Wäldern und Nationalparks in Südostasien ein.
Viele der im Tourismus eingesetzten Elefanten werden illegal in Nationalparks des Nachbarlandes Myanmar eingefangen und über die Grenze nach Thailand geschmuggelt [2]. Ihre Familienmitglieder werden dabei oft erschossen. Die Nachzucht ist kaum möglich, da sich Elefanten aufgrund der artwidrigen Bedingungen in Gefangenschaft nur selten vermehren. Anstatt gemeinsam mit ihrer Familie durch Wälder zu streifen, sind die intelligenten und hochsozialen Herdentiere in der Tourismusbranche ständiger Gewalt, Gefangenschaft und seelischer Misshandlung ausgesetzt [3].

[1] World Animal Protection (2017): “Taken for a ride”. Online unter: www.worldanimalprotection.org.uk/sites/default/files/uk_files/animals_in_the_wild/taken-for-a-ride-report.pdf. Letzter Zugriff: 21.12.2017
[2] TRAFFIC Southeast Asia (2009). Daniel Stiles: The elephant and ivory trade in Thailand. Petaling Jaya, Selangor, Malaysia
[3] SPIEGEL Online (2010): “Tierquälerei in Thailand. Babyelefanten am Salatbuffett” Online unter: www.spiegel.de/panorama/tierquaelerei-in-thailand-babyelefanten-am-salatbuffet-a-677626.html. Letzter Zugriff: 21.12.2017.

Weitere Informationen:
PETA.de/ThailandElefanten
PETA.de/Elefantenreiten

Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected]

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