Erfolg: Boehringer Ingelheim beendet grausamen „Verzweiflungstest“ an Tieren – PETA lobt Entscheidung des führenden Pharmaunternehmens mit Hauptsitz in Ingelheim am Rhein, den umstrittenen „Forced Swim Test“ einzustellen

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Stuttgart, 25. Juli 2019 – Nach der Kontaktaufnahme von PETA Deutschland und PETA USA hat Boehringer Ingelheim nun bestätigt, dass es den stark umstrittenen „Forced Swim Test“ (oder „Verzweiflungstest“) nicht mehr anwenden und finanzieren wird. Bei dem qualvollen Test werden Mäuse, Ratten und andere Kleintiere zum Schwimmen gezwungen, indem die Experimentatoren sie in mit Wasser gefüllte Behälter setzen, aus denen sie nicht entkommen können.
 
Das deutsche Familienunternehmen Boehringer Ingelheim – eines der größten Pharmaunternehmen weltweit – stellt den Test dauerhaft ein und schließt sich damit Roche, Johnson & Johnson, AbbVie und DSM an. PETA fordert nun Bristol-Myers Squibb, Eli Lilly und Pfizer auf, ebenfalls diesem Beispiel zu folgen.
 
Zwischen 1993 und 2018 veröffentlichte oder finanzierte Boehringer Ingelheim mindestens zwölf Studien, die den Einsatz des „Forced Swim Test“ in Experimenten mit mehr als 1.300 Mäusen und Ratten beschreiben. Keine der Substanzen, die in diesen Tierversuchen getestet wurden, ist derzeit zur Behandlung von Depressionen beim Menschen zugelassen.
 
„PETA dankt Boehringer Ingelheim für die Abkehr von diesem unwissenschaftlichen Test“, sagt Neurowissenschaftlerin Dr. Emily Trunnell von PETA USA. „PETA fordert Eli Lilly, Pfizer und Bristol-Myers Squibb auf, sich dieser Entwicklung in der Pharmaindustrie anzuschließen und aufzuhören, Tiere in nutzlosen Tests zu verängstigen.“
 
Einige Experimentatoren behaupteten, dass sich mit dem Test das „depressionsartige Verhalten“ eines Tieres messen und potenziell antidepressiv wirkende Substanzen identifizieren ließen. Doch diese Theorie konnte widerlegt werden. Wissenschaftler von PETA USA untersuchten veröffentlichte Studien und fanden heraus: Tiere wie bei diesem Test in einen Wasserbehälter zu setzen, sagt weniger über die Wirksamkeit eines Medikaments zur Behandlung menschlicher Depressionen aus als ein Münzwurf. Die in den Tests eingesetzten Tiere versuchen panisch, dem Behälter zu entkommen. Sie probieren, an den Seiten hochzuklettern, oder tauchen sogar, um nach einem Ausgang zu suchen. Sie paddeln wie wild und versuchen verzweifelt, ihren Kopf über Wasser zu halten. Irgendwann lassen sich die meisten nur noch treiben.
 
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Tierversuche
PETA.de/Forced-Swim-Test
 
Kontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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