Erfolg: Duden erweitert Eintrag zu Leder nach Gesprächen mit PETA um „veganes Leder“ und „synthetisches Leder“

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Berlin / Stuttgart, 2. September 2019 – Nach Gesprächen mit PETA hat der Dudenverlag den Eintrag zu Leder mit den Wendungen „veganes Leder“ und „synthetisches Leder“ ergänzt. Der Verband der deutschen Lederindustrie (VDL) hat einen veganen Handtaschenhersteller wegen der Bezeichnung „Apfelleder“ verklagt. Wenngleich das für das Modelabel voraussichtlich positive Urteil noch aussteht, wandte sich PETA im Zusammenhang mit diesem Verfahren an verschiedene deutsche Wörterbücher. Die Tierrechtsorganisation bat darum, die Definition von Leder zu erweitern, denn immer mehr Verbraucher entscheiden sich für pflanzliche und synthetische Lederalternativen – und dies sollte sich auch in unserem Sprachgebrauch widerspiegeln. Als erstes Wörterbuch hat der Duden die Änderung nun in seinem Onlinewörterbuch veröffentlicht.
 
„Wir freuen uns sehr darüber, dass der Duden als umfassendes Standardwerk nun auch tierfreundliches Leder berücksichtigt. Bezeichnungen wie ‚vegane Wurst‘ oder ‚veganes Leder‘ sind längst geläufig – mit diesem Schritt bestätigt dies nun auch der Duden. Andere Wörterbücher reagierten ebenfalls offen und positiv – wir hoffen, dass bald weitere Nachschlagewerke diesem Vorbild folgen“, so Johanna Fuoß, PETA-Fachreferentin für Tiere in der Bekleidungsindustrie.

Leder aus Äpfeln, Kork und Co. gewinnt an Popularität
In der Automobil-, Bekleidungs-, Schuh- und Polsterindustrie sind Lederarten, die auf pflanzlichen oder synthetischen Materialien basieren, bereits fest verankert. Veganes Leder aus Kork, Apfelleder und PU werden immer populärer. Mit der vorgenommenen Änderung konkretisiert der Duden den Begriff „Leder“ und berücksichtigt auch Materialien nicht-tierischen Ursprungs. Veganes Leder steht für synthetische Materialien aus Kunststoffen und für eine Vielzahl pflanzenbasierter und biotechnologisch hergestellter Materialien. Innovative Unternehmen produzieren beispielsweise veganes Leder auf der Basis von Ananasfasern und Pilzen oder benutzen Hefezellen, um reines Kollagen wachsen zu lassen – ganz ohne Tierleid.
 
Lederproduktion schadet Tieren, Menschen und der Umwelt
PETA weist darauf hin, dass Leder kein Abfallprodukt aus der Fleischindustrie ist, sondern es sich bei der Lederbranche um einen eigenständigen Industriezweig handelt. In der Lederindustrie werden Tiere in überfüllte Ställe gesperrt und haben keinerlei Möglichkeit, ihr natürliches Verhalten auszuleben. Zudem markieren Arbeiter beispielsweise Rinder mit schmerzhaften Brandzeichen, stutzen ihnen die Schwänze, kürzen ihre Hörner und kastrieren sie – all das oftmals ohne Betäubung oder Schmerzmittel. Anschließend werden sie auf Transportern zusammengepfercht und ins Schlachthaus transportiert. Dort erfolgt die Betäubung häufig nicht ordnungsgemäß, sodass manchen Tieren die Haut bei lebendigem Leib vom Körper gezogen wird. Hinzu kommt, dass zum Beispiel in Indien und Bangladesch sowohl Menschen als auch die Umwelt erheblich durch die Lederproduktion belastet werden, da hochgiftige Chemikalien wie Chrom und Formaldehyd zum Einsatz kommen, um die Verwesung der Tierhäute zu verhindern. Diese werden oft ungefiltert in der Natur entsorgt.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie anziehen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Hintergrundwissen-Leder
PETA.de/13-Fakten-die-uns-die-globale-Lederindustrie-verheimlicht
 
Kontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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