Erfolg nach PETA-Recherche und Gesprächen: NETTO Nord beendet Verkauf von Produkten aus Angorawolle

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Wustermark / Stuttgart, 7. Dezember 2015 – Klare Entscheidung im Sinne des Tierschutzes: Nachdem PETA Deutschland e.V. in den vergangenen Monaten zahlreiche Modeketten und Designer mit neuem Recherchematerial über die tierquälerischen Zustände auf Angorafarmen in China informierte, stellten bereits über 120 Unternehmen – darunter Hugo Boss, Calvin Klein, H&M, Inditex, Tchibo und Calida – den Verkauf von Angorawolle unbefristet ein. Nach Gesprächen mit der Tierrechtsorganisation bestätigte nun auch der Discounter NETTO Nord (NETTO ApS & Co. KG.), den Kauf von Produkten aus Angorawolle einzustellen. Bis vor kurzem bot das Handelsunternehmen noch Ware mit der tierquälerischen Wolle an. PETA begrüßt diesen Schritt als zukunftsweisendes Zeichen für den Tierschutz und fordert die noch verbleibenden Unternehmen mit Angoraprodukten im Sortiment auf, es NETTO Nord gleichzutun und die Artikel zu streichen. Die Tierrechtsorganisation appelliert außerdem an die Konsumenten, keine Produkte zu kaufen, die Angorawolle enthalten und ausschließlich Bekleidung aus pflanzlichen und synthetischen Fasern wie Baumwolle, Leinen, Lyocell, Viskose, Modal, Polyester und Acryl zu wählen. Das PETA-Approved Vegan Logo hilft den Kunden dabei, sich über vegane Bekleidung zu informieren.
 
„NETTO Nord stellt alle Verkäufe von Angora ein und zeigt damit Verantwortungsbewusstsein. Für jedes Angoraprodukt werden Kaninchen auf der Streckbank fixiert, während man ihnen das Fell aus ihrer sensiblen Haut reißt“, so Sabine Franke, Fachreferentin für Tiere in der Bekleidungsindustrie bei PETA Deutschland e.V. „Wir appellieren an die wenigen verbleibenden Modeketten und Designer,
ebenfalls konsequent Angoraprodukte aus ihrem Sortiment zu verbannen.“
 
Die neueste Recherche, die Ermittler von PETA Asia und PETA USA auf vermeintlich „artgerechten“ Angorafarmen in China durchführten, beweist zum wiederholten Mal, dass Angorawolle ein Produkt aus tierquälerischer Haltung ist. Unabhängig von der Herkunft der Wolle leiden die Tiere in kleinen, schmutzigen Käfigen ohne soziale Kontakte. Die Ermittler dokumentierten auf jeder der fünf besuchten Farmen systematisches Tierleid, Vernachlässigung und Lebendrupf.
 
Bereits 2013 belegten Undercover-Ermittlungen von PETA Asia, unter welchen schockierenden Bedingungen Angorakaninchen auf Farmen in China – dem Land, aus dem 90 Prozent der auf dem Weltmarkt erhältlichen Angorawolle stammen – leiden. In China existieren keine Tierschutzgesetze, die Tierqual ahnden. Angorakaninchen, deren langes weiches Fell häufig für die Produktion von Pullovern, Mützen und Rheumaunterwäsche verwendet wird, wird dort alle drei Monate das Fell aus ihrer sensiblen Haut herausgerissen, während die Kaninchen bitterlich vor Schmerzen schreien. Auch Kaninchen, deren Fell geschoren wird, leiden erbärmlich. Die Ermittler beobachteten, wie Arbeiter die Tiere an ihren empfindlichen Ohren aus den Käfigen zogen, ihnen auf die Ohren traten und sie auf der Streckbank fixierten. Lässt die Fellqualität der Kaninchen oder der Ertrag nach, werden die Tiere geschlachtet.
 

Für die gewaltsame Schur wurden die Kaninchen an ihren empfindlichen Ohren aus dem Käfig gezerrt und von den Arbeitern mit den Füßen fixiert. / © PETA
 
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Angorakontrolle
PETA.de/Angora
PETA.de/Angorafrei
PETA.de/PETAApprovedVegan
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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