Erfolg: s. Oliver Group streicht Mohair nach PETA-Petition aus dem Sortiment

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PETA Asia deckte auf, wie grausam Ziegen in der Mohair-Industrie verstümmelt und getötet werden

 
Stuttgart, 15. Juni 2018 – Von PETA Asia veröffentlichtes Videomaterial von südafrikanischen Ziegenfarmen bewegte innerhalb weniger Wochen bereits mehr als hundert Modeunternehmen dazu, Mohair-Produkte aus ihrem Sortiment zu verbannen. Auch die s. Oliver Group erklärte nun PETA Deutschland gegenüber, ab 2020 bis auf Weiteres in allen Kollektionen auf Mohair zu verzichten. Knapp 12.000 Menschen appellierten in einer Petition der Tierrechtsorganisation an das Unternehmen, die unter tierquälerischen Bedingungen hergestellte Wolle nicht mehr für seine Produkte zu verwenden. Mit ihrer Entscheidung setzt die s. Oliver Group ein wichtiges Zeichen für den Tierschutz in der Modeindustrie.

„Viele Ziegen hatten nach der Schur blutige Schnittwunden, die ohne Betäubung mit Nadel und Faden zugenäht wurden“, so Johanna Fuoß, Fachreferentin für Tiere in der Bekleidungsindustrie bei PETA Deutschland. „PETA appelliert daher an alle Menschen, beim Einkauf auf das Etikett zu achten, Produkte mit Mohair im Regal liegen zu lassen und sich stattdessen für tierfreundliche, vegane Mode zu entscheiden.“
 
Südafrika ist für über 50 Prozent des weltweit verkauften Mohairs verantwortlich. Die Aufnahmen haben mehrere führende Unternehmen davon überzeugt, Mohair aus ihrem Sortiment zu streichen, darunter etwa die Arcadia Group, Gap Inc., Inditex – eines der weltweit größten Textilunternehmen und Zara-Eigentümer – sowie die H&M-Gruppe.
 
Zwölf Betriebe wurden im Januar und Februar dieses Jahres von einem Augenzeugen besucht. Arbeiter zerrten Ziegen an den Hörnern und Beinen umher oder hoben sie am Schwanz hoch, wobei das Rückgrat brechen kann. Nach der Schur warfen Arbeiter die Tiere zu Boden. Die Scherer werden pro Stück, nicht pro Stunde bezahlt. Sie arbeiten deshalb im Akkord und gehen grob vor, was bei vielen Ziegen zu blutigen Schnittwunden führt. Diese werden anschließend von den Arbeitern selbst – ohne jegliche Schmerzmittel – behelfsmäßig zusammengenäht. PETA USA fordert von den Strafverfolgungsbehörden nun Ermittlungen und eine entsprechende Anklage. Die Organisation geht davon aus, dass es sich bei dem vorgefundenen Missbrauch um Verstöße gegen das südafrikanische Tierschutzgesetz von 1962 handelt.
 
Farmer gaben zu, dass viele Ziegen nach der Schur an Unterkühlung sterben, wenn sie dem kalten Wind und Regen ausgesetzt sind. An nur einem einzigen Wochenende seien in Südafrika so 40.000 Tiere zu Tode gekommen Ziegen die nicht mehr profitabel waren, starben ebenfalls einen grausamen Tod: In einem Betrieb schnitt ein Arbeiter Ziegen bei vollem Bewusstsein mit einem stumpfen Messer die Kehle durch.Einer Ziege trennte er dabei den Kopf ab. Andere Ziegen wurden in ein Schlachthaus gebracht. Dort wurden sie mittels Elektroschock betäubt und kopfüber aufgehängt, bevor ihnen die Kehle durchgeschnitten wurde.
 
Zur s.Oliver Group gehören die Marken s.Oliver, s.Oliver BLACK LABEL, Q/S designed by, TRIANGLE, comma, comma casual identity und LIEBESKIND BERLIN. Zu den mehr als hundert Unternehmen, die Mohair künftig aus ihrem Sortiment verbannen, zählt auch die Tom Tailor Group, die bereits nach der Herbst/Winterkollektion 2018 aus dem Verkauf von Mohair-Produkten aussteigt. Die Unternehmen Takko, NKD und HSE24 haben PETA gegenüber kürzlich erklärt, auch künftig kein Mohair einzusetzen. Esprit wird den Produkten Mitte 2019 den Rücken kehren. Spätestens 2020 verschwindet die Wolle der Ziegen auch bei Marken wie Vero Moda, Only und Selected aus den Kollektionen.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie anziehen.
 

Erstmals deckte ein Augenzeuge auf, wie grausam Ziegen in der Mohair-Industrie verstümmelt und getötet werden. / © PETA Asia
 
Dieses Motiv und weitere Bilder können hier heruntergeladen werden.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Mohair
PETA.de/Mohair-Enthuellung-Suedafrika
 
Kontakt:
Katharina Wicke, +49 711 860591-535, [email protected]

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