Erneut schwerer Kutschenunfall am Schloss Neuschwanstein – PETA fordert sofortiges Pferdekutschenverbot von Landrätin Zinnecker

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Neuschwanstein / Stuttgart, 24. April 2017 – Lebensbedrohliche Touristenattraktion: Einer Polizeimeldung zufolge kam es am Sonntagnachmittag beim Schloss Neuschwanstein zu einem folgenschweren Unfall mit einer Pferdekutsche, bei dem vier Menschen verletzt wurden. Dies ist nicht der erste Unfall mit einem solchen Gefährt vor der Touristenattraktion im Landkreis Ostallgäu. Bereits im Oktober 2012 gab es vor dem Schloss einen Unfall mit einer Kutsche, bei dem acht Menschen zum Teil schwer verletzt wurden und zwei Pferde starben. Daher fordert die Tierrechtsorganisation PETA jetzt Landrätin Maria Rita Zinnecker auf, Pferdekutschen vor dem Schloss Neuschwanstein sofort zu verbieten – zum Schutz von Mensch und Tier. Außerdem sollte ein Verbot solcher Gefährte im ganzen Landkreis Ostallgäu geprüft werden. Am vergangenen Sonntag fuhr die mit zwölf Personen besetzte Kutsche am Wendeplatz in Richtung Schloss an, als die Pferde aus ungeklärter Ursache durchgingen. Da der Kutscher das Gefährt nicht mehr unter Kontrolle bringen konnte, kam dieses von der Fahrbahn ab und blieb letztlich an einem Baum hängen. Mehrere Touristen konnten sich zuvor durch Sprünge von der Kutsche in Sicherheit bringen. Zwei Menschen wurden leicht und eine Person mittelschwer verletzt. Auch der Kutscher musste im Krankenhaus behandelt werden.
PETA veröffentlichte Anfang 2017 die neue Pferdekutschen-Unfallchronik und warnt eindringlich vor solchen Fahrten: Bei mindestens 41 Kutschunfällen wurden 2016 insgesamt vier Menschen getötet und 61 Fahrgäste zum Teil schwer verletzt. Zudem starb ein Pferd, sieben weitere Tiere trugen Verletzungen davon.

„Wieder mal hat sich gezeigt, dass schwere Unfälle mit Kutschen vorprogrammiert sind, denn die Gefährte verfügen weder über sichere Bremssysteme, Airbags, noch über eine Knautschzone“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Da Pferde Fluchttiere sind und selbst bei geringen Störungen leicht in Panik geraten können, sind die Risiken bei Kutschfahrten unkontrollierbar. Damit nicht noch mehr Menschen vor dem Schloss Neuschwanstein verletzt werden und dort weitere Pferde sterben, fordern wir ein sofortiges Verbot von Kutschfahrten an der Touristenattraktion.“
 
In Rothenburg ob der Tauber wurde bereits im August 2010 das Pferdekutschenverbot für den historischen Kern der Altstadt vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof bestätigt.
 
Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.

Weitere Informationen:
PETA.de/Pferdekutschen
PETA.de/Pferdekutschenunfälle
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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