Freiheit statt Diskothek: PETA fordert Ausquartierung der Fische aus Augsburger Rockfabrik

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Augsburg / Stuttgart, 26. September 2017 – Fische sind Freunde, keine Dekoration: Wie PETA jüngst erfuhr, sind Fische in einem Aquarium am Eingang in der Augsburger Rockfabrik einem großen Besucherstrom und lauter Musik ausgesetzt. Vergangene Woche hat die Tierrechtsorganisation den Geschäftsführer des Clubs schriftlich darum gebeten, ein ruhiges und artgerechteres Zuhause für die Fische zu suchen. Zudem hat PETA sich an das zuständige Veterinäramt gewandt, um einen Transfer der sensiblen Tiere zu veranlassen. Fische verfügen über einen guten Hörsinn und erzeugen selbst vielfältige Laute.

„Umgekehrter Tages- und Nachtrhythmus, Unruhe durch Besucher, laute Musik und vibrierende Bässe – die Fische sind täglichem Stress ausgesetzt“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Fische sind keine lebendige Dekoration und gehören nicht in eine Diskothek.“

PETAs Hinweise zeigten bei anderen Lokalitäten bereits Wirkung: Nachdem die Tierrechtsorganisation auf die ungeeignete Unterbringung der Fische hingewiesen hatte, wurde zuletzt ein Aquarium aus dem Nachtclub Ben Briggs in Kiel entfernt, und auch das ehemalige White Trash in Berlin suchte ein neues Zuhause für seine Fische. Auch ein Stuttgarter Billardclub quartierte ein Aquarium aus.

Fische verfügen über ein Innenohr, in dem sich Otolithen (Gehörsteinchen) und Sinneszellen befinden. Durch Schallwellen geraten die Otolithen in Bewegung und leiten den Schall über die Sinneshärchen an das Gehirn weiter. Fische nehmen Schall- und Druckwellen auch über ihr Seitenlinienorgan auf, und die als Resonanzkörper dienende Schwimmblase leitet den Schall an das Innenohr weiter. Goldfische haben ein gutes Gehör und können klassische Musikstücke wie Bach und Strawinsky unterscheiden. Aktuelle wissenschaftliche Studien zeigen, dass australische Rifffische wie Vögel in der Morgendämmerung im Chor singen [1].

Eine artgerechte Haltung von Fischen ist in Gefangenschaft nicht möglich. PETA fordert daher die Abschaffung von Aquarien.

[1] J. G. Parsons, Chandra P. Salgado Kent, Angela Recalde-Salas, Robert D. McCauley (2016): Fish choruses off Port Hedland, Western Australia. Online unter: http://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/09524622.2016.1227940?ai=mv7m0. (07.12.2016).

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Fische

Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected]
 

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