Freiheit statt Diskothek: PETA fordert Ausquartierung der Fische aus Hamburger Insel

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Hamburg / Stuttgart, 6. November 2017 – Fische sind Freunde, keine Dekoration: In der kürzlich eröffneten Diskothek „Die Insel“ in Hamburg sind 1.500 Fische lauter Musik, Flackerlicht und einem großen Besucherstrom ausgesetzt. Fische verfügen über einen guten Hörsinn und kommunizieren auf vielfältige Weise; in einer Diskothek können sie nicht tiergerecht gehalten werden. Aus diesem Grund bat PETA den Geschäftsführer des Clubs vor zwei Wochen in einem Schreiben, ein ruhiges und geeignetes Zuhause für die Tiere zu suchen. Einer Rechtsprechung aus Niedersachsen zufolge verstößt die Haltung von Fischen in einer Diskothek gegen das Tierschutzgesetz. Die Tierrechtsorganisation hat sich daher auch an das zuständige Veterinäramt gewandt, um einen baldigen Umzug der sensiblen Tiere zu veranlassen.
 
„Laute Musik und vibrierende Bässe, Unruhe durch Besucher, Flackerlicht und ein umgekehrter Tag- und Nachtrhythmus – die Fische sind täglichem Stress ausgesetzt“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Fische sind keine lebendige Dekoration und gehören nicht in eine Diskothek.“
 
PETAs Hinweise zeigten bei anderen Lokalitäten bereits Wirkung: Nachdem die Tierrechtsorganisation auf die ungeeignete Unterbringung der Fische hingewiesen hatte, wurde zuletzt ein Aquarium aus dem Nachtclub „Ben Briggs“ in Kiel entfernt, und auch das ehemalige „White Trash“ in Berlin suchte ein neues Zuhause für die Fische. Ein Stuttgarter Billardclub quartierte ebenfalls ein Aquarium aus.

Fische verfügen über ein Innenohr, in dem sich Otolithen (Gehörsteinchen) und Sinneszellen befinden. Durch Schallwellen geraten die Otolithen in Bewegung und leiten den Schall über die Sinneshärchen an das Gehirn weiter. Fische nehmen Schall- und Druckwellen auch über ihr Seitenlinienorgan auf, und die als Resonanzkörper dienende Schwimmblase leitet den Schall an das Innenohr weiter. Goldfische haben ein so gutes Gehör, dass sie klassische Musikstücke wie etwa die der Komponisten Bach und Strawinsky unterscheiden können. Fische erzeugen zudem selbst vielfältige Laute. Aktuelle wissenschaftliche Studien zeigen, dass australische Rifffische wie Vögel in der Morgendämmerung im Chor singen [1].
 
Eine artgerechte Haltung von Fischen ist in Gefangenschaft nicht möglich. PETA fordert daher die Abschaffung von Aquarien.
 
[1] J. G. Parsons, Chandra P. Salgado Kent, Angela Recalde-Salas, Robert D. McCauley (2016): Fish choruses off Port Hedland, Western Australia. Online unter: http://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/09524622.2016.1227940?ai=mv7m0. (07.12.2016).
 
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