Geplante Abfischung am Kaarster Stadtmittesee: PETA fordert Untere Wasserbehörde auf, keine Genehmigung zu erteilen

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Kaarst / Stuttgart, 21. November 2019 – Die Verschmutzung des Stadtparksees in Kaarst soll gestoppt werden. Deshalb wird laut Medienberichten darüber diskutiert, große Karpfen, Welse und andere Arten an Tiere im Kölner Zoo zu verfüttern. Die Genehmigung dafür steht noch aus. PETA kritisiert diesen Plan und wandte sich Anfang der Woche in einem Schreiben an die Untere Wasserbehörde des Rhein-Kreises Neuss und an Sigrid Burkhart, die Technische Beigeordnete von Kaarst, mit der nachdrücklichen Bitte, eine tierfreundliche Lösung zu finden.

„Heute wissen wir, dass ein Fisch ein Individuum und kein Etwas ist. Sie zur Verbesserung der Wasserqualität wie eine schädliche Wasserpflanze aus dem See zu entfernen und an Tiere im Zoo zu verfüttern, ist unethisch“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Zudem gibt es diverse tierfreundliche Maßnahmen, um die Wasserqualität zu verbessern: Reinigung des Wassers mit Filtern, Zuführung von Frischwasser und die Aufklärung von Passanten über die Verschmutzung des Gewässers durch übermäßige Fütterung der Tiere oder durch menschliche Abfälle.“

Hintergrundinformationen
Laut Paragraf 1 des Tierschutzgesetzes muss für das Töten eines Wirbeltieres ein vernünftiger Grund vorliegen. Ein vernünftiger Grund ist jedoch nicht die Reinigung eines Gewässers, insbesondere dann, wenn andere Maßnahmen zur Verfügung stehen und zudem die Menschen für die schlechte Wasserqualität verantwortlich sind.
 
Fische sind fühlende Individuen
Fische sind Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten. Sie haben ein komplexes Sozialleben, kommunizieren auf vielfältige Weise und schließen Freundschaften. [1] Neben internationalen wissenschaftlichen Studien, die bestätigen, dass Fische Schmerzen spüren, kommt auch das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Schluss, dass „Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten.“ [2]

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] Balcombe, J. (2016): What a fish knows: The inner lives of our underwater cousins.
[2] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013), (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Fische

Pressekontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]
 

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