GfK-Umfrage: Schweizer wollen Verkaufsverbot für Pelz – PETA: „Gesetzgeber muss Tierqual einen Riegel vorschieben“

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Bern / Stuttgart, 28. November 2017 – Tierschutz vor Profit: Rund 61,6 Prozent der Schweizer befürworten ein Verkaufsverbot für alle Produkte mit Echtpelz. Das zeigt eine von PETA in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts GfK. Nur 30,6 Prozent der Befragten sind demnach dagegen, 7,8 Prozent machten keine Angabe oder hatte keine Meinung zum Thema. Die Forderung der Bevölkerung nach konsequenten gesetzlichen Regelungen zum Tierschutz kommt just vor der Abstimmung über ein Importverbot tierquälerisch erzeugter Produkte im Ständerat am 29. November. PETA fordert die Kammer auf, die Einfuhr von Pelzen aus Nerz, Chinchilla, Fuchs und Marderhund zu stoppen.
 
„Die Schweizer erteilen Pelzprodukten eine klare Absage“, stellt Frank Schmidt, Fachreferent für Tiere in der Bekleidungsindustrie bei PETA fest. „Zwar gibt es in der Schweiz keine Pelzfarmen mehr, dennoch wird jedes Jahr tonnenweise Pelz von gequälten Tieren importiert. Diesem eklatanten Widerspruch beim Tierschutz muss der Gesetzgeber endlich einen Riegel vorschieben.“
 
Die Schweiz importierte im Jahr 2016 laut Eidgenössische Zollverwaltung 127 Tonnen fertige Bekleidung mit Pelz im Wert von 30,7 Millionen CHF, zumeist aus China, Vietnam, Italien und Deutschland. Aus ethischen Gründen existieren bereits Einfuhr- und Handelsverbote bei Pelzen von Robben, Hunden und Katzen. Pelze anderer Tiere dürfen derzeit weiterhin in Schweizer Kaufhäusern und Boutiquen verkauft werden. Dem will eine Motion des Nationalrats Matthias Aebischer, über die am 29. November abgestimmt wird, ein Ende setzen.
 
In der israelischen Knesset wird bereits über einen Gesetzesentwurf für ein Pelzverkaufsverbot debattiert. In den US-Gemeinden West Hollywood und Berkeley sowie in São Paolo, Brasilien, gibt es bereits Verbote für den Verkauf von Pelz aufgrund des Tierschutzes.
85 Prozent aller Felle für die Pelzindustrie stammen von Tieren, die auf Farmen gezüchtet werden. Um möglichst billig zu produzieren, werden Wildtiere in winzige, karge und verdreckte Drahtgitterboxen gepfercht, in denen Füchse keinen Bau buddeln, Nerze nicht schwimmen und Marderhunden nicht im Revier auf Futtersuche gehen können. Die artwidrige Haltung auf Pelzfarmen führt dazu, dass sich viele der eingesperrten Tiere selbst verstümmeln, schwere Verhaltensstörungen zeigen oder zu Kannibalen werden. Die Tiere werden schließlich nach wenigen Monaten vergast, mit Elektroschocks getötet oder erschlagen. Einige Tiere sind mangels effektiver Betäubung noch bei Bewusstsein, wenn sie gehäutet werden.

Weitere Informationen:
Pelz.PETA.de
Link zur Motion Aebischer:
https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20153832
 
Die Umfrage wurde durchgeführt von GfK Switzerland im Auftrag von PETA.
  • Methode: eBus (online Omnibus)
  • Stichprobengrösse n=1’000
  • Universum: Deutsch- und Westschweiz, Personen im Alter von 15-74 Jahren
  • Befragungszeitraum: 9. – 14. November 2017
Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected]
 

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