Gift im Schuh: Chrom VI in Ledersandalen der ara Shoes AG gefunden

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Stuttgart, 25. August 2014 – Leder als Gesundheitsrisiko: Wieder warnt das RAPEX- Schnellwarnsystem der EU für den Verbraucherschutz vor gesundheitsschädlichem Chrom VI in Lederschuhen. Im aktuellen Wochenbericht Nummer 33 wird von Damensandalen der Marke Jenny des deutschen Schuhherstellers ara Shoes AG abgeraten, da bei einer Stichprobe der Grenzwert von 3 mg/kg Chrom mit 7.7 mg/kg überschritten wurde. Chrom VI wird beim Menschen als krebserregend und allergieauslösend eingestuft. Im März 2014 hatte PETA Deutschland e.V. eine Anfrage an die Verbraucherminister der Bundesländer gesendet, Lederwaren auf die toxische Chemikalie zu testen und die Ergebnisse zu veröffentlichen. Nun haben die zuständigen Landesuntersuchungsämter in den letzten Monaten vermehrt Berichte über ihre Stichproben zu Chrom VI veröffentlicht. Das erschreckende Ergebnis: Im Schnitt mussten 15 bis 25 Prozent der Proben beanstandet werden. Meist handelte es sich dabei um Lederschuhe. Die Tierrechtsorganisation warnt nun erneut vor dem Kauf von Lederprodukten: Sie gefährden die menschliche Gesundheit, ihre Herstellung sorgt für großes Tierleid und belastet die Umwelt stark.

„Leder ist für Verbraucher und Schuhbranche mittlerweile ein unkalkulierbares Risiko“, warnt Frank Schmidt, Fachreferent für Bekleidung bei PETA Deutschland e.V. „Der aktuelle Chrom VI-Fund bei ara ist nur die Spitze des Eisberges, was belastete Lederschuhe angeht. Wird der Körper langfristig mit dem Gift belastet, können schwere chronische Allergien mit Hautekzemen bis zu Gelenksentzündungen die Folge sein.“

Das Bayerische Landesamt fand zwischen Januar 2012 und Mitte Juli 2014 bei 199 Proben von Lederwaren 29 Mal schädliche Substanzen. In Baden-Württemberg wurden erst im April sechs von 23 Paar untersuchter Kinder- und Babyschuhen wegen Überschreitung des Chrom VI-Grenzwertes bemängelt. Die ara-Damensandalen wurden laut Etikett in Moldawien produziert. Aus Kostengründen lassen viele Hersteller das Leder für ihre Schuhe hauptsächlich in Ländern wie China, Indien, Bangladesch oder Osteuropa gerben. Hier gibt es kaum strenge Gesetze für Tier-, Arbeits- und Umweltschutz und wenn doch, ist deren Umsetzung häufig mangelhaft. PETA dokumentierte bereits, wie in Gerbereien in Bangladesch Kinder arbeiten oder in Indien die Arbeiter knietief in der giftigen Gerblauge stehen, die später ungefiltert in den Fluss gelassen wird. Durch den Welthandel gelangt das Leder über mehrere Etappen nach Europa.
 
Die Tierrechtsorganisation weit darauf hin, dass die  „Made in“-Etikettierung in Schuhen nur darüber Aufschluss gibt, wo die Endfertigung der Schuhe stattfand. Der Verbraucher erfährt darüber jedoch nicht, wo die Tiere geschlachtet, ihre Häute gegerbt und weiterverarbeitet worden sind.

Lederfreie und trendige Fußbekleidung aus Mikrofaser, Kunstleder oder Upcyclingmaterialien ist heute in vielen Schuhgeschäften und im Onlinehandel erhältlich. Damit können Verbraucher den Kontakt mit dem Gift vermeiden und Chromallergien verhindern.

Weitere Informationen:
PETA.de/Gift_im_Schuh
Leder.PETA.de
 
Kontakt:
Judith Stich, +49 (0) 30 – 68 32 666 04, [email protected]

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