Hühner-Qualen in niedersächsischen Betrieben der Sprehe-Gruppe: PETA deckt erneut systembedingte Tierquälerei in Geflügelmast auf

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Niedersachsen / Stuttgart, 19. September 2015 – Tagtägliches Leid für Hühnerfleisch: Bei einer Undercover-Recherche in sechs niedersächsischen Hühnermastbetrieben der Unternehmensgruppe Sprehe in den Kreisen Oldenburg, Verden und Stade dokumentierten Ermittler von PETA Deutschland e.V. Anfang und Mitte des Jahres 2015 tierquälerische Zustände. Die Videoaufnahmen der Tierrechtsorganisation zeigen geschwächte Tiere mit ausgerupftem Gefieder, verformten und gebrochenen Beinen sowie einen brutalen Umgang der Arbeiter mit den Hühnern beim sogenannten Ausstallen, dem Verladen der Tiere zum Transport vom Mastbetrieb zum Schlachthof. PETA hat nun wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und die Tierschutznutztierhaltungsverordnung Strafanzeige gegen die Mastbetriebe im Zuständigkeitsbereich der Staatsanwaltschaften Oldenburg, Verden/Aller und Stade erstattet. Nachdem Ermittlungen bereits in den vergangenen Jahren immer wieder massive Missstände aufdeckten, hat die Tierrechtsorganisation mit der aktuellen Recherche in der Sprehe-Gruppe nun bei ca. 80 % der Geflügelproduktion Deutschlands systemimmanente Tierquälerei offengelegt. Geändert hat sich am Leid der über 600 Millionen Hühner, die jedes Jahr bundesweit für ihr Fleisch getötet werden, jedoch wenig. Daher fordert PETA ein konsequentes Verfolgen dieser Rechtsbrüche und den Ausstieg aus der Tierproduktion.
 
„Die aktuelle PETA-Recherche in der Sprehe-Gruppe hat wieder einmal bestätigt: In deutschen Mastbetrieben gehört Tierquälerei wie selbstverständlich zum Alltag“, so Lisa Wittmann, Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA Deutschland e.V. „Die Hühnermast produziert wie jede andere Industrie nur auf Nachfrage der Verbraucher – jeder Konsument hat es in der Hand, zu entscheiden, ob er dieses millionenfache Leid unterstützt.“
 
In den vergangenen Jahren hat PETA Deutschland durch zahlreiche Recherchen auf das Leid von Hühnern, Enten und Puten in der landwirtschaftlichen Tierhaltung aufmerksam gemacht. Die Aufnahmen der Ermittlungen in Betrieben von Grotelüschen, Wiesenhof, Rothkötter, Heidemark und der Plukon Food Group aus den sechs niedersächsischen Betrieben der Sprehe-Gruppe zeigen ganz klar: Tierquälerei ist in den Mastanlagen allgegenwärtig.

Die Sprehe-Unternehmensgruppe hat ihren Sitz in Lorup und erzielt durch die Mast von Hühnern und Schweinen sowie deren Schlachtung über 700 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Auf ihrer Website wird mit dem verbrauchertäuschenden Slogan „Sprehe – ein Markenzeichen für ausgezeichnete Qualität“ geworben – in Anbetracht der aktuellen Rechercheaufnahmen ein Hohn. Unter den Marken „Sprehe-Feinkost“, „Astenhof“, „Daut Fleischwaren“, „Sprehe frisch“ und „Wernke“ sind die Fleischprodukte des Sprehe-Konzerns u. a. in den Supermärkten und Discountern REWE, Aldi, Lidl und Edeka zu finden. Die Unternehmensgruppe erhält – ebenso wie viele andere Tierproduktionsunternehmen – EU-Subventionen zur Finanzierung des Tierleids: Die Sprehe Mast GbR wurde im Jahr 2014 mit rund 12.000 Euro, die Sprehe Sauenhaltung GbR sogar mit rund 23.000 Euro unterstützt. An die einzelnen Betriebe von Sprehe in Oldenburg, Cloppenburg und Wallenhorst erfolgten zudem Direktzahlungen in Höhe von insgesamt rund 40.000 Euro.

PETA vertritt die Ansicht, dass Tiere nicht dazu da sind, für die menschliche Ernährung ausgebeutet zu werden. Veganer führen nicht nur ein gesünderes Leben, jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten. Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm der Tierrechtsorganisation gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht. PETA Deutschland e.V. ist die größte Interessenvertretung vegan lebender Menschen in Deutschland.

Die Tierrechtsorganisation setzt sich für eine moderne Definition der Grundnahrungsmittel ein: Bislang wurden hierzu unter anderem Fleisch und andere tierische Produkte gezählt und dementsprechend günstiger besteuert. Doch sollten aus ernährungsphysiologischer, ökologischer und tierrechtlicher Sicht keine tierischen Produkte, sondern pflanzliche Eiweißquellen die Proteine für die menschliche Ernährung liefern. PETA fordert die Politik auf, tierische Produkte aus der Liste der Grundnahrungsmittel zu streichen und dafür gesunde Lebensmittel mit einem verminderten Steuersatz zu belegen.
 

Bild 1: Zwischen lebenden Artgenossen liegen tote Hühner mit ausgerupftem Gefieder. / © PETA
Bild 2: Beim brutalen Ausstallen brechen Arbeiter den Tieren häufig Beine und Flügel. / © PETA
 
Die druckfähigen Motive können hier und hier heruntergeladen werden.
 
Das Videomaterial finden Sie hier zum Download.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Sprehe
PETA.de/Grotelüschen
PETA.de/Wiesenhof
PETA.de/Rothkötter
PETA.de/Heidemark-Komplex
PETA.de/Plukon
PETA.de/Ernährung
Veganstart.de
 
Kontakt:
Dr. Edmund Haferbeck, +49 (0)171 4317387, [email protected]
 

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