„Ich glaub, mich knutscht ein Elf!“ – PETA macht sich für tierfreundliche Sprache stark

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Stuttgart, 11. Dezember 2018 – Tierfeindliche Sprache adieu: Mit dem Aufruf, tierfreundliche Redewendungen zu nutzen, sorgt PETA derzeit international für Aufsehen. Sprache entwickelt sich kontinuierlich, und Debatten zu politisch korrektem Sprachgebrauch gibt es zuhauf. Nach Ansicht der Tierrechtsorganisation schließen Tierrechte als soziale Bewegung mit ein, dass Tiere weder durch Äußerungen diskriminiert noch in ein falsches Licht gerückt werden.
 
„Redewendungen erzeugen ein Bild im Kopf des Gegenübers, doch das geht auch tierfreundlich. Warum laden wir nicht zwei Erbsen auf eine Gabel, statt zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen? Und was spricht dagegen, sich jemanden vorzuknöpfen, statt ‚ein Hühnchen zu rupfen‘? Es wird Zeit, unsere Sprache zu überdenken und weiterzuentwickeln“, so Harald Ullmann, 2. Vorsitzender bei PETA.
 
Negative Eigenschaften fälschlicherweise auf Tiere projiziert
PETA weist darauf hin, dass Redewendungen mit Tieren häufig ein falsches Bild vermitteln und Bezeichnungen wie „dumme Kuh“ irreführend sind. Kühe sind intelligente und sensible Tiere, die ihren Nachwuchs liebevoll umsorgen. Auch Schweinen werden in Idiomen unzutreffende Eigenschaften zugeschrieben. Die Tiere sind entgegen ihrem Ruf sehr reinlich und haben ein hervorragendes Langzeitgedächtnis. Jemanden mit „blindes Huhn“ zu necken, führt ebenfalls zu falschen Annahmen, da Hühner sehr gut sehen und sogar Farben unterscheiden können. „Ähnlich ist es bei Fischen, die durchaus kommunizieren und deren Laute wir oft nur nicht hören können. ‚Rabenmutter‘ wiederum ist genau genommen sogar ein Kompliment, da sich die Vögel liebevoll um ihren Nachwuchs kümmern“, so Harald Ullmann.
 
Sprache beeinflusst Denken und Handeln
Viele Idiome entwürdigen die angesprochenen Lebewesen oder bekräftigen Vorurteile. Die Sprache beeinflusst unser Denken und Handeln nachweislich, da sich unsere Wahrnehmung von Begriffen leiten lässt. Mit Äußerungen wie „blöde Kuh“ oder „Saustall“ projizieren wir negative Eigenschaften auf die jeweiligen Tiere. Ullmann erklärt: „Reden wir von ‚Versuchskaninchen‘ oder davon, den Stier bei den Hörnern zu packen, entsteht im Geiste das Bild, dass es okay ist, Tiere zu misshandeln und für die jeweiligen Zwecke auszubeuten.“ PETA erinnert daran, dass es viele Möglichkeiten gibt, das eigene Befinden auszudrücken, und ermutigt, kreativ zu werden und die Sprache neu zu entdecken.
 
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Tierrechtsorganisation betrachtet es als Teil der Aufklärungsarbeit, eine tierfreundliche Sprache zu entwickeln. Daher begibt sich PETA analog zur Aktion „Unwort des Jahres“ der Gesellschaft für deutsche Sprache seit 2008 jährlich auf die Suche nach dem tierfeindlichsten Wort. Mit dem „Unwort des Jahres“ möchte die Organisation auf diskriminierende Begriffe hinweisen und den Sprachgebrauch tierfreundlicher gestalten.
 
Kontakt:
Judith Stich, +49 30 6832666-04, [email protected]

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