In der Kritik: Vogelausstellung und -börse des Deutschen Kanarien- und Vogelzüchterbundes in Bad Salzuflen

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Bad Salzuflen / Gerlingen, 3. Januar 2014 – Vögel als Prestigeobjekt? Anlässlich der am kommenden Wochenende stattfindenden Vogelausstellung und -börse des Deutschen Kanarien- und Vogelzüchterbundes in Bad Salzuflen macht die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. auf das Schicksal der Tiere aufmerksam und rät eindringlich von einem Besuch ab. Veranstaltungen wie diese widersprechen nicht nur dem Tierschutz, sondern degradieren Tiere zu Ware und Experimentiermaterial. Etwa 10.000 Vögel werden in enge Käfige gepfercht und enormem Stress ausgesetzt. PETA fordert daher Bürgermeister Honsdorf dazu auf, seiner Vorbildfunktion nachzukommen und die Messehallen nicht mehr für diese Veranstaltung bereitzustellen.

„Vogelausstellungen sind der Spielplatz, auf dem sich verantwortungslose Züchter austoben können“, so Charlotte Köhler, Kampagnenleiterin bei PETA. „Völlig ungeniert werden Qualzuchten ausgestellt, also Tiere, die aufgrund von bestimmten Zuchtzielen lebenslang unter körperlichen Veränderungen leiden. Dabei ist der ‚Rassenwahn‘ prinzipiell falsch – bei Menschen ebenso wie bei Vögeln!“

PETA-Ermittler konnten auf zahlreichen Vogelbörsen und -ausstellungen eindeutige Verstöße gegen den Tierschutz dokumentieren – so auch bei der Vogelausstellung und -börse in Bad Salzuflen in 2012. Die hochgezüchteten Tiere leiden lebenslang unter den völlig überzogenen Zuchtidealen der Verbände und der Züchter: Viele „Frisurenkanarien“ können wegen der Federhauben nicht mehr sehen und sind faktisch blind – für Fluchttiere eine Qual. Durch das Reiben der Federn auf den geöffneten Augen können Hornhautverletzungen entstehen, die von Einschränkungen der Sehkraft und schmerzhaften Entzündungen bis hin zum Verlust des Augenlichtes führen können. Verlängerte Krallen und Wachstumsanomalien, sogenannte „Korkenzieherkrallen“, zeugen von tierschutzwidrigen Haltungsbedingungen und Vernachlässigung. Für die Vögel bedeuten diese Krallen eine erhebliche Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit und sie bergen ein großes Verletzungsrisiko. Bei den „Gebogenen Positurkanarien“ wird die Körperhaltung der Vögel so gezüchtet, dass die Tiere an den Glöckner von Notre Dame erinnern.

Darüber hinaus widersprechen Vogelbörsen und -ausstellungen dem Tierschutz, denn bereits der Transport ist mit enormem Stress für die sensiblen und intelligenten Vögel verbunden. Während der Veranstaltungen werden sie dem Publikum in winzigen Käfigen, ohne jede Rückzugsmöglichkeit, präsentiert. Auch verletzte und kranke Vögel werden dargeboten – für die betroffenen Tiere kann das tödlich enden und der Verbreitung von Krankheitserregern werden Tür und Tor geöffnet. Bei einigen Krankheiten kann auch eine Übertragung auf Menschen nicht ausgeschlossen werden, somit stellt die Veranstaltung eine mögliche Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung dar.

Die Kontrolle von Vogelbörsen und -ausstellungen ist kaum möglich, da keine rechtliche Regelung besteht. Es existieren lediglich Leitlinien zur Ausrichtung von Tierbörsen unter Tierschutzgesichtspunkten, die dem Tierschutzgedanken jedoch nicht genügen und zudem explizit nicht rechtsverbindlich sind.

PETA appelliert an die Bevölkerung, Veranstaltungen dieser Art zu meiden.

Weitere Informationen:
PETA.de/Vogelboerse
PETA.de/Rassenwahn

Kontakt:
Anneli Ick, +49 (0) 7156 17828-27, [email protected]

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