Jäger in Müden durch Schuss lebensgefährlich verletzt: PETA fordert Verbot der Hobbyjagd in Deutschland

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Müden / Stuttgart, 5. März 2018 – Schwerer Jagdunfall: Vergangenen Donnerstag wurde ein Jäger durch einen Schuss aus einem ungesicherten Jagdgewehr lebensgefährlich verletzt. Einem Medienbericht zufolge war der 76-Jährige gemeinsam mit seinem Schwiegersohn auf der Jagd. Dieser hatte seine Jagdwaffe nicht vorschriftsgemäß gesichert, sodass sich ein Schuss löste, der seinen Schwiegervater in den Unterleib traf. Der Verletzte wurde notoperiert und schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Im Hinblick auf diesen und ähnliche Jagdunfälle fordert die Tierrechtsorganisation PETA ein längst überfälliges Verbot der sogenannten Hobbyjagd in Deutschland.

„Wie viele Menschen müssen noch schwer verletzt werden oder sterben, bevor die Hobbyjagd endlich verboten wird?“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Jedes Jahr kommt es zu Dutzenden Jagdunfällen oder Gewalttaten mit Jagdwaffen. Ein Eingreifen des Gesetzgebers ist längst überfällig.“
 
PETA weist darauf hin, dass jedes Jahr nicht nur hunderttausenden Tieren erhebliches Leid durch Fehlschüsse zugefügt wird, sondern auch mehrere Dutzend Menschen von Hobbyjägern getötet und verletzt werden. Nicht selten sind die Jäger alkoholisiert.
 
Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Jagd nicht geeignet ist, um Wildpopulationen dauerhaft zu regulieren. Wissenschaftler wiesen nach, dass die Geschlechtsreife der weiblichen Tiere beispielsweise in bejagten Wildschweinpopulationen früher eintritt, wodurch sich die Geburtenrate erhöht [1]. Demnach bedingt ein hoher Jagddruck, dass in dem Gebiet die Population der betreffenden Wildtiere ansteigt.  Auch Prof. Dr. Josef Reichholf, ein namhafter Biologe der TU München, sieht aus wildbiologischer Sicht keine Notwendigkeit in der Jagd: Die nahezu ausgerotteten Wölfe müssen nicht durch menschliche Jäger ersetzt werden, da eine natürliche Regulation der im Wald wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten stattfindet.

Den rund 350.000 Hobbyjägern in Deutschland stehen nur etwa 1.200 Berufsjäger, vor allem Forstbeamte, gegenüber.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten, wir an ihnen experimentieren oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.

[1] Servanty et al. (2009): Pulsed resources and climate-induced variation in the reproductive traits of wild boar under high hunting pressure. Journal of Animal Ecology. Nr. 78, Issue 6.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Jagd
PETA.de/Jagdunfaelle
 
Kontakt:
Katharina Wicke, +49 711 860591-535, [email protected]
 

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