Mit Bisswunden und Fliegenmaden übersät: Jaschas Geschichte

Die städtischen Tierheime Rumäniens sind grauenvolle Orte für Vierbeiner. Viele der Hunde, die in diesen Einrichtungen ein elendes Leben führen, wurden zuvor von städtischen Hundefängern auf den Straßen Rumäniens eingefangen.

Oftmals handelt es sich bei diesen Tieren um ausgesetzte Vierbeiner, die an das Leben mit dem Menschen gewohnt und auf unsere Hilfe angewiesen sind. Ein Großteil der Tiere stirbt in der Gefangenschaft der Tierheime schon nach kurzer Zeit.

Helfen, wo Hilfe am nötigsten ist

Das Team von PETA und Eduxanima kümmert sich jeden Sonntag um fast 300 Hunde in einem städtischen Tierheim. Da die Hunde sonntags vom Tierheimpersonal nicht versorgt werden, stellen wir ihnen ausreichend Nahrung und Wasser zur Verfügung, damit sie nicht den ganzen Tag Hunger und Durst leiden.

Die Zustände sind erschreckend

Die rostigen Zwinger sind mit Kot und Urin durchdrängt und maßlos überfüllt. Etwa 15 Hunde teilen sich einen kleinen Bereich, die Futterschüsseln und das wenige Wasser. Die Vierbeiner sind dauerhaft vernachlässigt; sie erhalten weder ausreichende medizinische Versorgung noch Schutz vor extremen Wetterbedingungen.

Im Sommer sind sie der sengenden Sonne schutzlos ausgesetzt, im Winter eisigen Temperaturen, Schnee und Eis. Aufgrund dieser katastrophalen Umstände erhöht sich auch das Aggressionspotenzial in den Gruppen, die völlig wahllos gemeinsam auf engem Raum eingesperrt werden.

Immer wieder kommt es vor, dass sich die Hunde in ihrer Verzweiflung attackieren

So erging es auch Jascha, auf den wir bei einer unserer Fütterungsaktionen im städtischen Tierheim aufmerksam wurden. Als wir ihn in einer Ecke des Zwingers fanden, wussten wir nicht, ob er noch lebte. Jaschas Körper war mit offenen Bisswunden übersät, in denen sich mittlerweile tausende Fliegenmaden angesiedelt hatten und sich über seinen wehrlosen Körper hermachten. Als unsere Mitarbeiter auf den großen, mageren Hund zugingen, hob er geschwächt seinen Kopf.

Es war klar: Jascha brauchte sofortige Hilfe, sonst würde er sterben

Wir brachten Jascha in eine örtliche Praxis, und ein Tierarzt, der unsere Kastrations- und Bildungskampagne unterstützt, kam sofort, um den Hund zu behandeln und seine tiefen Wunden von den Maden zu befreien. Es dauerte mehrere Stunden, bis alle Verletzungen an seinem mageren Körper versorgt waren.

Jascha bekam Infusionen und Schmerzmittel – und die dringend benötigte Ruhe. Dann begann das Bangen um sein Leben, denn es war nicht sicher, ob er überleben würde.

Mehrere Tage kämpften wir gemeinsam mit Jascha um sein Leben, päppelten ihn auf und wichen nicht von seiner Seite

Tag für Tag ging es Jascha ein kleines bisschen besser: Die Wunden verheilten langsam, und endlich konnte er sich wieder bewegen. Er wedelte freundlich mit seiner Rute, wenn wir morgens mit unserem Programm starteten.

Jascha zeigte uns, dass er leben wollte: Sein Appetit kam zurück, und schon wenige Tage nach seiner Rettung aus der Hundehölle machte er erste kleine, langsame Spaziergänge mit unserem Team.

Jascha durfte in ein befreundetes, ehrenamtlich betriebenes Tierheim umziehen, und in wenigen Tagen wird er adoptiert und kommt in ein neues Zuhause.

Alles Gute, fröhlicher Jascha – wir sind so glücklich, dass du es geschafft hast!

Was Sie tun können

Rumänien ist das Land mit den meisten heimatlosen Hunden in ganz Europa. Tausende von ihnen werden Jahr für Jahr von Hundefängern gefangen und in städtischen Tierheimen und Tötungsstationen untergebracht. Um dieses Leid zu verringern, haben wir gemeinsam mit unserem Partner Eduxanima ein großes Kastrations- und Bildungsprogramm vor Ort ins Leben gerufen.

Mit einer mobilen Kastrationskampagne können wir jedes Jahr über 8.000 Tieren helfen. Mithilfe von Kastration und Registrierung sorgen wir für eine nachhaltige Populationskontrolle von Hunden und Katzen. Durch Spenden von Laufleinen und Nahrung und mit medizinischer Versorgung hilft unser Team Hunden, die auf der Straße leben, und jenen, die zwar ein Zuhause haben, aber im Freien gehalten werden.

Kinder lernen im Tierschutzunterricht an Schulen, wie wichtig es ist, Mitgefühl und Empathie für alle Lebewesen zu entwickeln. Durch Gespräche mit Politikern und lokalen Bürgermeistern wird die Kampagne auf viele weitere Orte in Rumänien ausgeweitet, denn nur so lässt sich das Leid tausender Tiere langfristig verringern. Wo immer Hilfe benötigt wird, helfen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Kräften.

Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende, damit wir das Kastrationsprojekt in Rumänien weiter ausbauen können.