Kein Weihnachtszirkus mit Wildtieren vor Berliner Olympiastadion – PETA begrüßt Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Berlin

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Berlin / Stuttgart, 6. November 2019 – Kein Platz für Tierquälerei: Ein Eilbeschluss des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg (04.11.2019, Az. 1 S 73.19) hat gestern endgültig den Beschluss des Verwaltungsgerichts Berlin (Beschl. v. 12.08.2019, Az. VG 1 L 233.19) bestätigt, der besagt, dass der Circus Voyage nicht mehr als Weihnachtszirkus vor dem Olympiastadion gastieren darf. Der Berliner Senat hatte Anfang des Jahres den Pachtvertrag geändert, weswegen die Fläche nur noch zum Parken verwendet wird. Der Zirkus hatte gegen diese Änderung geklagt. Laut Auffassung der Gerichte sei dieses Vorgehen jedoch nicht zu beanstanden, weil nur die Fläche, nicht aber die Veranstaltung selbst verwehrt wurde. PETA begrüßt den Beschluss. Die Tierrechtsorganisation hatte im Vorfeld mit einer Petition an den Berliner Innensenat appelliert, sich für ein Zirkus-Wildtierverbot einzusetzen.

„24 Jahre lang wurden Wildtiere zur Weihnachtszeit am Olympiastadion zu Clowns degradiert. Tiere für Unterhaltungszwecke auszubeuten, ist alles andere als besinnlich oder feierlich. Umso mehr freut uns das Vorgehen des Berliner Senats und der rechtskräftige Beschluss des OVG Berlin, die diesem Tierleid schließlich ein Ende bereiten“, so Dr. Yvonne Würz, Biologin und Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA.
 
Gravierende Tierschutzverstöße bei Circus Voyage
Circus Voyage führt exotische Tierarten wie Elefanten, Giraffen und ein Flusspferd mit. Bei einem Gastspiel in Berlin im Mai 2017 kam es zu einem Zwischenfall, als der Zirkus eine veterinäramtliche Kontrolle verweigerte: Ein Berliner Amtsveterinär und ein Polizist wurden während einer Kontrolle von einem ungesicherten Wachhund des Zirkus gebissen; der Amtsveterinär wurde im Krankenhaus behandelt. Die Polizei hatte die Kontrolle begleitet, da das Veterinäramt bei vorherigen Kontrollen mehrere gravierende Tierschutzverstöße festgestellt hatte und der Zirkus behördliche Nachkontrollen verweigerte. Das Veterinäramt hatte Mängel in der Elefanten-, Giraffen-, Pferde- und Gänsehaltung dokumentiert.
 
Deutschland Schlusslicht beim Schutz von Tieren im Zirkus
Immer mehr Städte setzen ein Zeichen für den Tierschutz. So haben unter anderem Karlsruhe, Ingolstadt und Stuttgart ein kommunales Wildtierverbot beschlossen. In 26 europäischen Ländern, darunter beispielsweise Belgien, Österreich, die Niederlande und Griechenland, sind bereits bestimmte oder alle Tierarten im Zirkus nicht mehr erlaubt. Die Bundestierärztekammer, der Bundesrat und zwei Drittel der Deutschen fordern seit Jahren ein Verbot von Wildtieren im Zirkus. Auch die Agrarminister der Länder bekräftigten erst kürzlich ihre Forderung an die Bundesregierung nach einer Regelung. Vor diesem Hintergrund kritisiert PETA insbesondere die CDU/CSU-Fraktion, die als einzige Partei im Bundestag ihre Zustimmung zu einem Wildtierverbot verweigert.
 
Tiere leiden im Zirkus
PETA fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus. Die Haltung und Zurschaustellung sind für sie alle untrennbar mit Leid verbunden. Die ständigen Transporte, die viel zu kleinen Gehege und eine Dressur, die gerade bei Wildtieren von Gewalt und Zwang geprägt ist, führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht da, um uns zu unterhalten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Weitere Informationen:
PETA.de/Wildtierverbot-Berlin
PETA.de/VerbotWildtiereImZirkus
PETA.de/Wildtierdressur

Pressekontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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