Keine Hundesteuer für adoptierte Vierbeiner aus dem Tierheim – PETA lobt wegweisende Entscheidung der Stadt Mannheim

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Mannheim / Stuttgart, 20. Dezember 2019 – Wer einen Hund aus dem Mannheimer Tierheim adoptiert, wird in Zukunft dauerhaft von der Hundesteuer befreit. Dies soll auch für sogenannte Kampfhunde gelten, sofern ihre Halter über einen Hundeführerschein verfügen. Den Antrag hatte die Li.Par.Tie – der Zusammenschluss aus den Linken, der PARTEI und der Tierschutzpartei – gestellt. Insbesondere für Vierbeiner, die bisher wenig Chance auf Vermittlung hatten, kann dieser Beschluss ein neues Zuhause bedeuten. PETA lobt die wegweisende Entscheidung für den Tierschutz und appelliert an alle Menschen, keine Tiere im Internet oder beim Züchter zu kaufen, sondern immer einem Vierbeiner aus dem Tierheim ein Zuhause zu geben.
 
„Etliche Tierheime im ganzen Land sind massiv überfüllt, weil viele Menschen noch immer unüberlegt Hunde im Internet oder beim Züchter kaufen. Daher geht Mannheim mit dieser zukunftsweisenden Entscheidung einen wichtigen Schritt für den Tierschutz. Die Stadt hätte den Vierbeinern und den lokalen Tierheimen kein schöneres Weihnachtsgeschenk machen können. Wir hoffen, dass noch viele weitere Städte diesem Vorbild folgen“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA.
 
Hintergrundinformationen
Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass in deutschen Haushalten aktuell etwa 9,4 Millionen Hunde leben. [1] Obwohl jährlich allein in Deutschland insgesamt circa 390.000 Tiere im Tierheim abgegeben oder einfach ausgesetzt werden, „produzieren“ Züchter weiterhin reichlich Nachwuchs. [2]
Etwa 25 bis 30 Prozent der Tiere warten mittlerweile zwölf Monate oder länger auf eine Vermittlung. Eine verantwortungsvolle Zucht gibt es aus Tierschutzsicht nicht, denn jedes gezüchtete Tier nimmt einem anderen im Tierheim die Chance auf ein neues Zuhause.
 
PETA appelliert an alle Tierfreunde, die Adoption eines Tieres gut abzuwägen, da viel Verantwortung damit einhergeht. Wer nach reiflicher Überlegung bereit ist, einen tierischen Begleiter bei sich aufzunehmen, wird im Tierheim schnell herausfinden, dass dort Tiere mit den unterschiedlichsten Eigenschaften und Vorlieben auf ein neues Zuhause warten – es gibt ruhige, aktive, schüchterne und aufgeschlossene Tiere sowie Welpen und Senioren. Potenzielle Halter sollten stets die Möglichkeit wahrnehmen, den Vierbeiner zunächst ausreichend kennenzulernen. Bei Hunden bieten sich gemeinsame Spaziergänge an, bei Katzen kann es sinnvoll sein, einige Stunden im Katzenhaus zu verbringen und sich langsam mit der Samtpfote vertraut zu machen. Hierbei zeigt sich, ob die Chemie stimmt und einem gemeinsamen Leben nichts im Wege steht.
 
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
[1] ZZF Pressemeldung vom 08.05.2019: Zahl der Heimtiere bleibt auch 2018 stabil. Online abrufbar unter: https://www.zzf.de/presse/meldungen/meldungen/article/zahl-der-heimtiere-bleibt-auch-2018-stabil-1.html. (20.12.2019).
[2] Deutscher Tierschutzbund: Hochrechnung 2005.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Adoption
PETA.de/Tierheim

Pressekontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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