Tiere töten als Freizeitspaß für Kinder? PETA bedauert die Entscheidung der Stadt Kleve, das Ferienangeln weiterhin anzubieten

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Kleve / Stuttgart, 27. April 2017 – Respekt statt Tierleid: Die Stadt Kleve bietet für Kinder und Jugendliche in den Sommerferien auch das Angeln an. PETA hatte sich Ende März schriftlich an die Stadt gewandt und gebeten, das Angeln aus dem Ferienprogramm zu streichen. Die Stadt Kleve antwortete nun, dass sie in Kooperation mit dem örtlichen Angelsportverein auch künftig an dem Ferienangebot festhalten wolle. Osnabrück hatte im März 2017 bekannt gegeben, das Angebot aus ethischen und pädagogischen Gründen ab diesem Jahr einzustellen, war aber unter dem wochenlangen, massiven Druck des Anglerverbands und der CDU letztendlich eingeknickt. Osnabrück hatte die Entscheidung zunächst auch damit begründet, dass beim Ferienangeln nicht die Nahrungsgewinnung, sondern das Freizeitvergnügen im Vordergrund stehe. Laut Tierschutzgesetz muss jedoch ein vernünftiger Grund für das Töten eines Wirbeltieres vorliegen und ein solcher ist laut Gesetz nur der Verzehr der Fische. Auch die Stadt Rotenburg (Wümme) hatte das Angeln aus dem Ferienpass gestrichen, letztendlich aber ebenfalls unter dem Druck von CDU und örtlichem Anglerverband das Schnupperangeln wieder eingeführt. Nur beim Zelten für Jungen wurde das Angeln aus dem Kinderferienprogramm gestrichen.
 
„Wir bedauern die Entscheidung der Bürgermeisterin, das Angeln im Kinderferienprogramm zu belassen. Die Stadt Kleve hätte einen unschätzbar wertvollen Beitrag für den Tierschutz und die Sensibilisierung von Hunderten von Kindern leisten können – mit Ferienangeboten, bei denen Kinder lernen Tiere zu schützen, statt sie zu töten“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Tier- und kinderfreundliche Aktivitäten in der Natur sind zum Beispiel Tiere beobachten, Tierverhalten dokumentieren, Wandern, Klettern, Gewässer von Plastikmüll reinigen oder Kanu fahren.“
 
Fische sind neugierige Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten. Sie haben ein komplexes Sozialleben, kommunizieren auf vielfältige Weise, fühlen und schließen Freundschaften mit anderen Fischen und auch mit Menschen. Neben internationalen wissenschaftlichen Studien, die bestätigen, dass Fische Schmerzen spüren [1] und sich an diese erinnern [2], kommt auch das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Schluss, dass „Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten.“ [3]
 
[1] http://dx.doi.org/10.1016/S0168-1591(03)00113-8
[2] http://www.peta.de/fische-schmerz-neocortex#.WOJSwWukLIU
[3] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose).
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Fische

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Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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