Könige der Lüfte zu Knechten im Käfig degradiert

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Frankenthal / Gerlingen, 2. Juli 2012 – Enge Käfige, baufällige Drahtgehege und verkotete Sitzstangen – das ist die erschütternde Bilanz der jüngsten Recherche von PETA Deutschland e.V. im pfälzischen Frankenthal, wo Ermittler der Tierrechtsorganisation nach einem anonymen Hinweis das Grundstück von vermeintlichen Vogelfreunden inspizierten. Wie PETA feststellen musste, ließen die verantwortungslosen Eigentümer nicht nur ihre Greifvögel und Eulen verwahrlosen, auch mehrere Hunde litten unter der tierquälerischen Haltung. Nachdem die Organisation das Veterinäramt über den Fall in Kenntnis gesetzt hatte, erteilte die Behörde erste Auflagen. Doch die Schwere der Missstände zwang PETA dazu, auch eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Frankenthal zu erstatten – ein Strafermittlungsverfahren gegen die Eigentümer wurde bereits eingeleitet (AZ: 5034 Js 3537/12). Mit Hinblick auf den Fall ermutigt PETA alle Menschen dazu, Vernachlässigung, Misshandlung und Quälerei von Tieren den zuständigen Behörden zu melden – gerne auch der Organisation, sollte keine Hilfe gewährt werden. Zahllosen Tieren kann auf diese Weise das Leben gerettet werden.

„In Frankenthal sollen die Vögel nur einen heruntergekommenen Garten zieren“, resümiert PETA-Ermittlerin Judith Pein. „Eingesperrt in verkoteten Käfigen fristen die Greifvögel und Eulen ein trostloses Dasein. Nicht einmal Platz für fünf Flügelschläge am Stück wird ihnen gewährt. Dabei haben Steinadler – die Könige der Lüfte – normalerweise Reviere von bis zu fast 100 Quadratkilometern zur Verfügung.“

Als sich PETA-Ermittler von einem benachbarten Grundstück aus einen Blick über die miserablen Zustände machten, verschlug es ihnen die Sprache: Auf einem heruntergekommenen Hof wurden Adler, Falken und Eulen zwischen Bergen von Kot in baufälligen, engen und dunklen Drahtkäfigen gehalten, die folglich nicht einmal annähernd den Mindestanforderungen genügten. Während der Boden des Drahtgefängnisses der Steinadler mit Nahrungsresten und Rattenlöchern übersät war, bargen Löcher in den Drahtwänden zahlreiche Verletzungsgefahren für die Eulen und Greifvögel. Als wäre das nicht schlimm genug, hielten die vermeintlichen Tierfreunde auch noch mehrere Hunde, die augenscheinlich ohne Auslauf auskommen mussten, wie ein Blick auf die vollgekotete Terrasse erahnen ließ.

Nach der Inaugenscheinnahme des Grundstücks alarmierte PETA umgehend das zuständige Veterinäramt, das die Käfige für zu klein, die hygienischen Bedingungen für unhaltbar und die Situation für die Hunde für katastrophal befand und erste Auflagen erteilte. Aufgrund der Schwere der Missstände erstattete PETA zusätzlich Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Frankenthal.

Wenn Sie Zeuge von schlechter Tierhaltung oder Tierquälerei werden, dann handeln Sie bitte! Melden Sie den Fall umgehend Ihrem örtlichen Veterinäramt oder setzen Sie sich mit PETA in Verbindung.

 


Bild 1: Der König der Lüfte: Adler zur Bewegungsunfähigkeit verdammt / © PETA Bild 2: Junge Eulen in ihrem engen und verkoteten Gefängnis / © PETA Die Bilder sind auf Anfrage auch in druckfähiger Qualität erhältlich.

 

Weitere Informationen:
www.peta.de/whistleblower

Mindestanforderungen für die Haltung von Greifvögeln:
http://bmelv.de/SharedDocs/Standardartikel/Landwirtschaft/Tier/Tierhaltung/HaltungVoegel.html

Kontakt:
Bartek Langer, 07156 17828-27, [email protected]

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