Starke Stimmen mit Herz für Tiere



Star-Tenor Lance Ryan lebt vegan.

Wie reagiert euer Umfeld auf eure vegane Einstellung, was sagen andere Künstler?

Viviana: Manche lachen darüber, andere fragen nach den Gründen. Einigen engen Freunden macht es Spaß, für uns vegan zu kochen. Meine Eltern und Schwiegereltern sind danach auch vegan oder vegetarisch geworden. Weit verbreitet ist auch unter Sängern der Glaube, dass Fleisch Energie liefere. Dieser Aussage muss ich heftig widersprechen!

Lance: Ja, meine Kollegen sind immer überrascht. Da ich immer auf der Bühne Helden darstelle, gibt’s diese Vorstellung, dass ich viel Fleisch brauche, um meine Kraft zu stützen. Aber die Kollegen, die ich schon kannte, bevor ich Veganer wurde, wissen, dass das gar nicht wahr ist. Meine Leistung spricht immer für sich selbst, wenn die Frage der Ernährung auftaucht.

Was sagt ihr, wenn es heißt „Man kann sich vegan nicht gesund ernähren“?

Viviana: Ich sage, dass das keine wissenschaftlich fundierte Aussage ist. Dabei darf es sich nämlich gar nicht um Meinungen handeln. Es gibt so viel Literatur darüber. Zu oft sind wir es gewohnt, Meinungen zu äußern ohne Vorwissen. Wir sind stark beeinflussbar, befürchten das Neue, lassen uns einfach von unseren Vorurteilen leiten. Das ist so ermüdend.

Lance: „Guck mich mal an!“ – Ich weiß, dass viele Verschwörungstheorien herumgehen über die Lebensmittelindustrie, die Werbung für ihre Produkte macht und erwartet, dass wir ihr glauben. Aber wenn ich zusammen mit den Kollegen im Restaurant oder in der Kantine esse, merken schon alle, wie gesund es ist, was ich esse („Uau, ganz gesund, eh?“, sagen sie und lächeln). Da ich einer von wenigen Worten bin, lege ich nicht großen Wert darauf, was ich sage, sondern was ich tue.

Sopranistin Viviana di Carlo lebt ebenfalls vegan.

Wann und warum seid ihr Veganer geworden, wie sind eure Erfahrungen damit?

Viviana: Ich bin seit vier Jahren Veganerin. Es hat sich um eine instinktiv getroffene Entscheidung gehandelt. Aber nachdem ich begriffen hatte, dass ich in Wirklichkeit keine Kontrolle über meine Ernährung hatte, da Ernährungsformen nur kulturell bedingt sind, schien mir diese Wahl auch am vernünftigsten. Damals wusste ich gar nicht, dass die vegane Ernährung das Beste für unsere Gesundheit ist. Das Buch China Study hat definitiv meine Einstellung zu Gesundheit und Ernährung geändert. Schließlich wollte ich mich der Manipulation durch Kultur, Medien, schlecht ausgebildete Ärzte, Ernährungsmärchen und trügerische Werbung entziehen. Gesundheitlich fühle ich mich gut, habe 15 Kilo abgenommen, was vor der Diätumstellung unmöglich war.

Die Suche nach der eigenen Ernährungsform kann mit der inneren Suche nach sich selbst verglichen werden, eine Art Individuation. So habe ich vom Anfang an diese Reise erlebt, was mich glücklich macht.

Die Tiere habe ich immer geliebt, aber ihr Interesse am Leben nicht respektiert. Während des BSE-Skandals erweckten in mir jene berühmten Bilder von hilflosen Kühen, die sich kaum noch bewegen konnten, großes Mitleid. Noch heute kann ich das ganze Leiden der Tiere (etwa durch Videos von Schlachthöfen oder Massentierhaltung) nicht anschauen, da ich empfindlich bin, was auch recht normal ist.

Andererseits bin ich davon überzeugt, dass der Fleischkonsum und die anderen Grausamkeiten abgeschafft werden könnten, wenn im Fernsehen öfter Videos darüber gezeigt würden und wenn Wissenschaftler die Wahrheit hinter dem Fleischverzehr sagen würden. (Leider sind Forschungszentren und Universitäten immer noch Elfenbeintürme: die schlimmen Folgen – unter anderem Welthunger und Unterernährung – dieser weitverbreiteten Gewohnheit sind schon länger bekannt, aber bleiben unerklärlicherweise oft unzugänglich). Schocktherapie? Mein Mann schüttelt den Kopf.

Ja, ganz schlimm ist es, wenn jemand sarkastisch kommentiert. Dann werde ich nur traurig, weil Fleischesser in Unwissenheit leben. Also kann ich nur innehalten, mein Zentrum spüren und ruhig atmen. Weil genau darin das Problem liegt: Der Verlust von Einfühlungsvermögen hat etwas damit zu tun, dass wir selbst dazu neigen, uns vor Schmerz zu schützen. Auch Aggressivität ist Schutz vor dem eigenen Schmerz. Aus Schutz bezeichnen wir das Mitleid zu Tieren „negative Humanisierung“, um uns nochmals für unsere Gewalt an Tiere zu rechtfertigen.

Lance: Seit fast vier Jahren bin ich Veganer. Dieser Lebensstil hat mich interessiert, seitdem meine Frau mir „The China Study“ zu lesen gegeben hat. Die gesundheitlichen Beweise dieses Buchs schienen mir unwiderlegbar. Da meine Frau schon vier Monaten früher angefangen hatte als ich, habe ich gedacht „Wieso nicht?“. Die vegane Diät hat eine riesige Änderung in mein Leben gebracht. Ich bin gesünder, habe jeden Tag mehr Energie und habe in zwei Jahren nach und nach 20 Kilo abgenommen.

Woher kennt ihr PETA und warum unterstützt ihr PETA mit eurem Gesang?

Viviana: Ich habe von PETA im Internet erfahren. Mein neuer Lebensstil reicht mir nicht aus. Tiere sind wie Kinder, nicht in der Lage, sich gegen Gewalt zu wehren. Mein größter Wunsch ist es nämlich, aktiv für sie zu werden, aber wie? So verletzlich bin ich! Da ich keine anderen professionellen Kompetenzen außer der musikalischen besitze, schien mir ein Konzert für PETA aus dem Bauch heraus die richtige Entscheidung. Was danach kommt, weiß ich nicht.

Lance: PETA kenne ich durch meine Frau. Sie erzählte mir, was PETA macht und was diese Organisation bedeutet. Da ich auf dem Land unter vielen Tieren aufgewachsen bin, glaube ich an die Notwendigkeit, sie zu beschützen und ihre Rechte zu gewährleisten, weil sie selbst das nicht tun können.

Lance bei der Arbeit.

Wie erlebst du Deutschland/Europa im Vergleich zu Kanada/Nordamerika?

Lance: Das Leben in Kanada finde ich etwas mehr existenziell und weniger transzendental. Hier in Deutschland überlegt man und denkt mehr darüber nach, was im Leben passiert. Im Vergleich zu Amerika/Kanada weist Deutschland/ Europa eine Vielfalt an reicheren und durchdachteren Ansichten über kulturelle, politische, gesellschaftliche Themen auf. Man nimmt sich mehr Zeit, um Sachen zu beobachten, um die unterschiedlichen Bedeutungen und Potenziale des Lebens besser zu erfassen. An der Westküste, woher ich stamme, ist der Lebensstil ruhiger und die tägliche menschliche Interaktion ist etwas lockerer.

Wie fühlt es sich beim Singen an, wenn der eigene Körper das Instrument ist?


Viviana: Das Schönste am Singen ist gerade diese Fähigkeit, die man im Laufe der Zeit erwirbt, den ganzen Körper weich zu aktivieren. Es geht um ein Gleichgewicht zwischen Zwerchfell und Stimmbändern durch ein balanciertes subtiles Verhalten Entspannung-Spannung der Muskulatur. Es ist faszinierend, wenn man die Musik körperlich spürt und dann stimmlich darauf eingeht.

Lance: Klar, wenn man singt, ist die Beziehung zur Musik unmittelbar. Wie man sich fühlt, äußerlich und innerlich, beeinflusst direkt die Musik. Alle Arten von Musik erfordern eine Disziplin, aber Singen (und besonders Oper) ist eine körperliche Disziplin, die sich nicht unbedingt natürlich von sich aus entwickelt. Es braucht viele Jahre Übung, um die Stimme und den Körper zu koordinieren, damit man das Instrument wirklich freilassen kann, um Gefühle und Seele der Kunst zu übergeben. Die Wahrnehmung ist einzigartig und sehr spirituell.

Wir danken euch sehr für dieses Interview!

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