Landshut: Hund in überhitztem Auto zurückgelassen – PETA erstattet Strafanzeige gegen uneinsichtigen Hundehalter und fordert Tierhalteverbot

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Landshut / Stuttgart, 23. Juli 2020 – Todesfalle Auto: In Landshut hat ein Mann aus Sachsen-Anhalt am 12. Juli einen Hund in einem Auto in der prallen Sonne zurückgelassen. Der Schäferhund-Mix hatte kein Wasser mehr und ein leicht geöffnetes Fenster war einem Medienbericht zufolge mit Stoff verschlossen. Aufmerksame Bürger wandten sich wegen dem in der Alten Regenburger Straße geparktem Wagen an die Polizei. Da der Halter nicht ausfindig gemacht werden konnte, riefen die Beamten die Feuerwehr hinzu, die den Wagen öffneten und dem benommenen Hund so das Leben retteten. Den Mann – der sich uneinsichtig gezeigt haben soll und den Hund laut eigener Aussage häufiger bis zu zwei Stunden im Auto zurücklässt – erwartet eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Dieses untersagt es, Hunden länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zuzufügen. Auch die Tierrechtsorganisation PETA erstattete nun bei der Staatsanwaltschaft Landshut Strafanzeige gegen den Hundehalter und fordert zudem ein Tierhalteverbot für den Beschuldigten.
 
„Viele Hundehalter unterschätzen die Auswirkungen der Sommerhitze auf Vierbeiner, wenn sie diese in Autos zurücklassen. Hunde werden in den überhitzten Fahrzeugen schnell unruhig, kratzen an den Fenstern und geraten in Panik. Dies verschlimmert die lebensgefährliche Situation zusätzlich. Für sie kommt dann oft jede Hilfe zu spät“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Wer einen Hund bei warmen Außentemperaturen im Auto zurücklässt, riskiert das Leben des Tieres und muss mit einer Strafanzeige rechnen.“
 
Brenzlige Situationen vermeiden und im Ernstfall schnell handeln – Hintergrundinformationen
Bereits wenige Minuten in der Sonne reichen, um ein geparktes Auto auf bis zu 70 Grad Celsius zu erhitzen. Doch auch ein Schattenparkplatz oder ein leicht geöffnetes Fenster schaffen bei diesen Temperaturen keine Abhilfe. Da Hunde nur wenige Schweißdrüsen haben und sich hauptsächlich über Hecheln abkühlen, erleiden sie im heißen Wageninneren schnell irreparable Organschäden oder einen Herzstillstand.
 
Entdecken Menschen an einem warmen Tag einen Hund im Auto, ist schnelles Handeln gefragt. Sollte der Wagenbesitzer nicht auffindbar sein, muss umgehend die Polizei gerufen werden. Befindet sich der Hund bereits in Todesgefahr – Anzeichen dafür sind Taumeln, eine dunkle Zunge, glasige Augen, starkes Hecheln oder Erbrechen – sollten Tierfreunde in Betracht ziehen, die Scheibe einzuschlagen. Dies kann unter Umständen rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, allerdings sind PETA keine Fälle bekannt, in denen rechtliche Folgen für Tierretter entstanden sind. Sollte das Auto auf einem Supermarktparkplatz stehen und das Tier noch außer Gefahr ist, lässt sich der Fahrzeughalter ausrufen. Kann der Hund aus dem Auto befreit werden, sind sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen erforderlich. Auch wenn sich der Zustand des Tieres durch die Versorgung scheinbar verbessert, muss der Hund wegen möglicher Folgeschäden der inneren Organe umgehend tierärztlich untersucht werden.
 
Weitere Informationen:

PETA.de/Hotdogs
PETA.de/Todesfalle-Auto-Martin-Brambach
 
Pressekontakt:
Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]
 

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