Landwirtschaftsministerium in Schwerin will Milchkonsum an Schulen erhöhen – PETA weist Aufruf der Behörde zurück und bittet um altersgerechte Aufklärung der Kinder über Tierleid

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Schwerin / Stuttgart, 12. Dezember 2019 – Die EU fördert im Rahmen eines Schulprogramms seit mehreren Jahren die kostenlose Versorgung von Schulen mit Milch und Milchprodukten. Vermutlich um Landwirte und Unternehmen beim Absatz von Milchprodukten zu unterstützen, ruft das Landwirtschaftsministerium in Schwerin nun alle Schulen in Mecklenburg-Vorpommern zur Teilnahme am EU-Schulmilchprogramm auf. PETA kritisiert den Aufruf der Behörde und fordert das Ministerium dazu auf, die Förderung des Konsums von Milch und Milchprodukten aus Gründen des Umwelt- und Tierschutzes nicht voranzutreiben und stattdessen pflanzliche Alternativen in den Vordergrund zu stellen. In Kindertagesstätten sowie Grund- und Förderschulen sollten stets pflanzliche Produkte angeboten werden. PETAKids, die Kinderkampagne der Tierrechtsorganisation, die altersgerecht über „tierische Themen“ informiert, bittet alle Schulen, nicht an dem Programm teilzunehmen, sondern stattdessen die Kinder altersgerecht über die Ausbeutung von Tieren zu informieren.
 
„Kinder haben ein Recht darauf, die Wahrheit über tierische Produkte und das damit verbundene Leben und Leiden von sogenannten Nutztieren zu erfahren. Tiere als fühlende und leidensfähige Mitgeschöpfe zu begreifen, ist für junge Menschen ein wichtiger Schritt, um sich zu empathischen Weltbürgern zu entwickeln“, so Sylvie Bunz, Leiterin der Kampagne PETAKids. „Es liegt die Vermutung nahe, dass die regionalen Behörden die Geschäfte der Landwirte unterstützen möchten, indem sie durch dieses Schulprogramm Marketing für eine ganz bestimmte Zielgruppe, nämlich Kinder, machen – und das alles auf Kosten der Tiere. Es kann und darf nicht sein, dass Kinder so konditioniert werden.“
 
Hintergrundinformationen
Genau wie menschliche Frauen sind Kühe in der Regel neun Monate lang schwanger und geben nur Milch, wenn sie ein Kind zur Welt bringen. Damit Menschen ihre Milch trinken können, wird den Kuhmüttern ihr neugeborenes Baby kurz nach der Geburt entrissen und in „Kälberboxen“ mit künstlicher Nahrung versorgt. Die Mütter werden kurz danach durch künstliche Besamung erneut befruchtet. Für die männlichen Kälber endet das junge Leben nach nur wenigen Monaten im Schlachthaus, denn für sie hat die Landwirtschaft keine weitere Verwendung. Weibliche Tiere hingegen werden so schnell wie möglich für die „Milchproduktion“ eingesetzt. Obwohl Kühe eigentlich eine Lebenserwartung von 15 Jahren und mehr haben, werden sie in der Milchindustrie im Schnitt nur fünf Jahre alt. Dann sind sie zu ausgelaugt, für den Landwirt unwirtschaftlich und werden daher ebenfalls getötet.
 
Auch aus Umweltschutzsicht hat Milch keine gute Bilanz. Die Produktion von tierischen Produkten gehört zu den Hauptverursachern des Klimawandels. Butter gilt sogar als klimaschädlichstes Lebensmittel. Ein Kilogramm Bio-Butter ist zehnmal klimaschädlicher als konventionelle Margarine. [1] Außerdem werden Regenwälder für das Futter der Kühe und ihre Weidefläche gerodet. Zusätzlich stoßen die Tiere Methangas aus, welches für das Klima noch schädlicher ist als CO2.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft. PETAs Bildungsportal bietet Pädagogen kostenfrei Material an und damit die Möglichkeit, anhand von Arbeitsblättern und vielfältigen Themen für den Unterricht Wissen über Tiere zu vermitteln.
 
[1] Fritsche, Uwe R./Eberle, Dr. Ulrike 2007: „Treibhausgasemissionen durch Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln – Arbeitspapier“. Darmstadt/Hamburg: Öko-Institut e.V.
 
Weitere Informationen:
Unterrichtsmaterial.PETA.de
PETAKids.de/5-Gruende-warum-Milch-trinken-Kuehen-und-Kaelbchen-wehtut
PETAKids.de/leckere-Milchsorten-fuer-die-kein-Tier-leiden-muss
 
Pressekontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]
 

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