Lebenden Goldfisch geschluckt: Geldbuße und Sozialstunden für Mutprobe nach PETA-Anzeige

PETA Logo

Lörrach / Freiburg / Stuttgart, 19. April 2018 – Tierquälerische Mutprobe mit Konsequenzen: Auf der Weihnachtsfeier der „Youth Gemeinde der offenen Tür“ mit Sitz in Freiburg und Lörrach schluckte eine junge Frau vergangenen Dezember einen lebenden Fisch. Ein Video des Vorgangs wurde PETA zugesandt – die Tierrechtsorganisation erstattete daraufhin Strafanzeige gegen die Frau und Organisatoren der Feier. Nach umfangreichen Ermittlungen wegen Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz stellte die Staatsanwaltschaft Freiburg, Zweigstelle Lörrach, das Verfahren nun ein, weil die Beschuldigte sich einverstanden erklärt hatte, eine Geldbuße an eine Umweltschutzorganisation zu zahlen. Der Käufer des in einer Tierhandlung gekauften Fisches leistete zehn gemeinnützige Arbeitsstunden ab.
 
„Eine Mutprobe darf nicht auf Kosten der Tiere gehen – der Goldfisch war Stress und einem langsamen Tod ausgesetzt“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Wir gehen davon aus, dass die Youth Gemeinde künftig ohne Tiere feiern wird.“
 
Der Vorfall war am 16. Dezember live auf dem Instagram-Portal der Youth Gemeinde zu sehen. In der Video-Sequenz muss die Frau einen Fisch lebendig hinunterschlucken, wenn sie nicht sagt, mit welchem Jungen sie ausgehen möchte. Alles andere als ein harmloser Spaß unter Jugendlichen: Gemäß Tierschutzgesetz gilt eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe für Personen, die ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund töten oder diesem aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder länger anhaltende, sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügen. Eine fragwürdige Mutprobe oder zur „Bestrafung“ ist eindeutig kein vernünftiger Grund.
 
Fische sind neugierige Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten. In manchen Intelligenztests schneiden Fische sogar besser ab als Schimpansen, Orang-Utans und Kapuzineräffchen [1]. Sie kommunizieren mittels Lauten und Körpersprache und schließen Freundschaften mit Artgenossen und auch mit Menschen [2]. Vor allem aber: Sie spüren Angst, Stress und Schmerz [3].
 
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten, wir an ihnen experimentieren oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.
[1] https://www.emory.edu/LIVING_LINKS/publications/articles/Salwiczek_etal_2012.pdf
[2] http://us.macmillan.com/books/9780374714338
[3] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichung von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.
 
Weitere Informationen
PETA.de/Fische
PETA.de/Fische-Schmerz-Neocortex
 
Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, [email protected]

Kontakt

Kontakt
Kopieren