Leimersheim: Kutscher bei Unfall mit Pferdekutsche schwer verletzt – PETA fordert Kutschenverbot von Landrat Dr. Fritz Brechtel

PETA Logo

Leimersheim / Stuttgart, 2. August 2018 – Vermeidbarer Unfall: Am Montagmorgen verunglückte in Leimersheim, Landkreis Germersheim, ein Mann, der mit seiner Pferdekutsche entlang des Rheindamms unterwegs war. Als ihm eine Fahrradfahrerin entgegenkam, scheuten die Pferde und gingen durch. Dabei wurde der Kutschfahrer von dem Gespann geschleudert und schwer verletzt. Er brach sich mehrere Knochen. PETA appelliert angesichts des Vorfalls an Landrat Dr. Fritz Brechtel, ein Verbot von Pferdekutschen im Landkreis zu prüfen. Die Tierrechtsorganisation warnt seit vielen Jahren vor den Risiken bei der Nutzung von Pferden vor Kutschen.
 
„Die Risiken bei Kutschfahrten sind unkontrollierbar, weil Pferde Fluchttiere sind und selbst bei geringen Störungen leicht in Panik geraten können“, so Jana Hoger, Fachreferentin bei PETA. „Die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier ist ein Verbot von Pferdekutschen.“
 
PETA veröffentlichte Anfang 2018 erneut eine Pferdekutschen-Unfallchronik und warnt eindringlich vor solchen Fahrten: 2017 wurden bei insgesamt 41 Unfällen in Deutschland drei Menschen getötet und 67 verletzt – viele von ihnen schwer. Darüber hinaus starben im vergangenen Jahr drei Pferde, 17 weitere Tiere verletzten sich. Die mit Abstand häufigste Unfallursache war ein Erschrecken eines oder mehrerer Pferde.
 
Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass die häufig schweren Verläufe der Unfälle vor allem auf fehlende Sicherungsvorrichtungen wie Gurte und Airbags sowie mangelhafte Beleuchtung und unzureichende Bremssysteme zurückzuführen sind. Daher ist ein Vergleich mit den Unfallzahlen aus dem Kraftfahrzeugbereich nicht zielführend: Die Sicherheit motorisierter Fahrzeuge wird im Gegensatz zu Pferdekutschen ständig weiterentwickelt und aktuellen Standards angepasst. Rothenburg ob der Tauber beschloss 2010 nach einem schweren Pferdekutschenunfall ein Kutschverbot im Innenstadtbereich, das der Bayerische Verwaltungsgerichtshof bestätigte. In Düsseldorf wurden jüngst Pferdekutschen bei Karnevalsumzügen ab 2019 verboten, nachdem beim diesjährigen Kölner Rosenmontagszug mehrere Menschen infolge eines Pferdekutschenunfalls verletzt wurden. 
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht da, um uns zu unterhalten. Die Tierrechtsorganisation setzt sich auch aus Tierschutzgründen für ein Verbot von Pferdekutschen ein. Eine tiergerechte Lebensweise wird Pferden vor Kutschen verwehrt. Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.
 
[1] Schmitt, H. (2017): Staatsanwaltschaft zieht Klage zurück. Kutschenunfall in Troisdorf war nicht zu vermeiden. In: General-Anzeiger Bonn. Online abrufbar unter: http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/sieg-und-rhein/troisdorf/Kutschenunfall-in-Troisdorf-war-nicht-zu-vermeiden-article3575752.html.
 

Immer wieder ereignen sich schwere Unfälle mit Pferdekutschen. / © PETA Deutschland e.V.
 
Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Pferdekutschen
PETA.de/Pferdekutschenunfälle
 
Kontakt:
Katharina Wicke, +49 711 860591-535, [email protected]

Kontakt

Kontakt
Kopieren