Letzte Nerzfarm in Sachsen-Anhalt geschlossen: PETA begrüßt Ende der Tierquälerei

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Grabow / Stuttgart, 21. Februar 2018 – Der Landkreis Jerichower Land hat gegenüber PETA bestätigt, dass die Nerzfarm bei Grabow vergangene Woche geschlossen wurde. Bei der Anlage handelte es sich um eine der letzten Pelzfarmen in Deutschland. Der Betreiber der Bärwinkel GmbH hatte sich 2011 anfangs geweigert, die Tiere gemäß der damals gültigen Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung unterzubringen und die Käfige ordnungsgemäß zu vergrößern. Die Tierrechtsorganisation PETA ist erfreut über die Schließung und erneuert ihre Forderung nach einem bundesweiten Pelzfarmverbot.

„Alle Tierfreunde sind glücklich, dass die Nerzfarm in Grabow geschlossen ist. Das Vergasen empfindsamer Tiere für Pelz hat dort endlich ein Ende“, sagt Frank Schmidt, Fachreferent für Tiere in der Bekleidungsindustrie bei PETA. „Die Pelzindustrie ignoriert seit Jahren Tierschutzvorgaben – das macht ein generelles Verbot von Pelzfarmen dringend notwendig. Wir werden nicht aufgeben, bis alle Pelzfarmen im In- und Ausland geschlossen sind.“

PETA fordert ein generelles Verbot von Pelzfarmen durch den Bundestag, was laut GfK-Umfrage knapp 80 Prozent der Deutschen befürworten. Dennoch existiert noch eine weitere Nerzfarm bei Rahden (Nordrhein-Westfalen), die seit Jahren mit viel zu kleinen Käfigen und fehlenden Schwimmbecken für die wasserliebenden Tiere betrieben wird.

Im September 2017 ist in Deutschland ein neues Gesetz zur Pelztierhaltung in Kraft getreten, dass größere Käfige, festen Boden und Schwimmbecken für die Tiere vorschreibt. Vorgaben, die eigentlich schon seit spätestens 2016 umgesetzt hätten werden müssen – die Pelzfarmer klagten jedoch vor den Verwaltungsgerichten, um Zeit und Rechtsschutz vor den angedrohten Schließungen zu erhalten.
 
Länder wie Österreich, Niederlande, Großbritannien oder Tschechien haben Pelzfarmen bereits verboten. Rund 100 Millionen Tiere, wie Nerze, Füchse und Marderhunde, werden jedoch weiterhin weltweit jedes Jahr wegen ihrer Pelze erschlagen, vergast oder mit Elektroschocks getötet. China, Dänemark, Polen und Finnland sind aktuell die größten Länder bei der tierquälerischen Pelzproduktion.

Nerze leben meist in der Nähe von Gewässern und lieben es zu schwimmen. Sie können mit nur einem Atemzug 15 Meter tief tauchen. In freier Wildbahn verteidigen die Wildtiere ihr Revier sehr intensiv und sind absolute Einzelgänger, während sie auf Deutschlands Pelzfarmen zu Zehntausenden in winzige Drahtkäfige gesperrt werden. Ein Umstand der zu häufigen Verhaltensstörungen und Selbstverstümmelungen bei den Tieren führt.

Weitere Informationen:
PETA.de/Pelzfarmverbot
 
Kontakt:
Judith Stich, +49 30 6832666-04, [email protected]

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