Video: Mäster aus Melle quält wiederholt Enten – PETA erstattet erneut Strafanzeige und fordert Schließung der Anlage

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Melle / Osnabrück / Stuttgart, 24. Oktober 2017 – Qualzucht im Landkreis Osnabrück geht weiter: Der Tierrechtsorganisation PETA ist Videomaterial aus einem Enten- und Schweinemastbetrieb in Melle zugespielt worden. Die Bilder vom Mai dieses Jahres zeigen auf dem Boden liegende Vögel, die nicht mehr aus eigener Kraft aufstehen können. Die Tiere sterben vor Erschöpfung, verdursten oder werden von Betriebsmitarbeitern aussortiert. Gefilmt wurde zudem, wie Arbeiter Enten ohne Betäubung die Kehle aufschneiden und die teilweise noch flatternden Tiere in einer Tonne entsorgen. Den Schweinen im Meller Stall ergeht es nicht besser: Auf den heimlich aufgenommenen Bildern sind kranke Tiere mit riesigen Abszessen und geschwollenen Gelenken zu sehen. Wohl aus Langeweile und Frust in den engen, verdreckten Buchten beißen sie sich gegenseitig die kupierten Schwänze und die Ohren blutig. Einige Tiere verweilen im krankhaften „Hundesitz“ und haben entzündete Augen, was unter anderem ein Anzeichen für schlechtes Stallklima sein kann. Die Betreiber der Anlage mussten nach einer PETA-Anzeige 2012 wegen ähnlicher Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung in der Entenhaltung bereits eine Geldbuße zahlen. Nun hat die Tierrechtsorganisation den Betreiber erneut bei der Staatsanwaltschaft Osnabrück angezeigt und fordert die Schließung der Betriebe sowie ein Tierhalteverbot. Auch das zuständige Veterinäramt, das den Betrieb in den letzten fünf Jahren offenbar nicht ausreichend kontrollierte, wurde informiert.
 
„Wie schon vor fünf Jahren leiden die Enten in diesem Mastbetrieb in Melle unter ihren angezüchteten Fleischmassen. Ihre Knochen können unter der Last brechen und ihre Beine weisen Fehlstellungen auf. Die Schweine fristen ein trauriges Dasein im Dreck“, so Lisa Wittmann, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA. „Das System ist bundesweit das Gleiche: katastrophale Haltungsbedingungen und Kontrollbehörden, die versagen. Die Politik muss diese Tierquälerei endlich effektiv bekämpfen – und Verbraucher können sofort handeln: Streichen Sie Fleisch von Ihrem Teller!“
 
Nachdem PETA den ersten Tierqualskandal um den Meller Betrieb 2012 an die Öffentlichkeit brachte, trennte sich der damalige Abnehmer der Enten, Wiesenhof, umgehend vom Mäster. Wie nun deutlich wird, hat sich weder dadurch noch durch die Geldbuße etwas für die Enten verändert: Der Tierhalter verkauft die Tiere nun an das niederländische Unternehmen Tomassen-Duck, das zur Bangkok Ranch Gruppe (BR Group in Thailand) gehört. Die Firma beliefert größtenteils den deutschen Großhandel. Das Fleisch der Enten wurde bei Marktkauf, einem Handelsunternehmen der EDEKA-Gruppe, gefunden und kann zum Beispiel in Asia-Restaurants landen. Auch Onlineshops (zum Beispiel BOS Foods) bieten es an.
 
Enten leiden in der Mast auch ohne Verstöße gegen Gesetze und Haltungsverordnungen, denn die Überzüchtung auf immer mehr Brustfleisch macht die Tiere meist krank. Zudem haben sie nie eine offene Wasserfläche zur Verfügung, obwohl sie in freier Natur den Großteil ihres Lebens im Wasser verbringen. Stattdessen leben sie mit tausenden Artgenossen in einer kargen Halle auf ihrem eigenen Kot. Spezielle Haltungsbestimmungen für Enten gibt es nicht; häufig „leben“ bis zu zehn Tiere auf einem Quadratmeter.
 
Schweine leiden ebenso in der Mast. Hierzulande ist es legal, die hochintelligenten und reinlichen Tiere auf harten Spaltenböden in reizarmen Buchten zu halten. Sie sind gezwungen, dort zu koten und urinieren, wo sie auch schlafen und essen – das würden sie von Natur aus nie tun. In den kleinen Buchten können sich die Schweine nicht aus dem Weg gehen, was zu blutigen Rangkämpfen und ständigem Stress führen kann.
 
Fast 60 Millionen Schweine und mehr als 25 Millionen Enten werden jedes Jahr in deutschen Schlachthäusern getötet. PETA vertritt die Ansicht, dass Tiere nicht dazu da sind, für die menschliche Ernährung ausgebeutet zu werden. Veganer führen nicht nur ein gesünderes Leben, jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten. Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm der Tierrechtsorganisation gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht. PETA Deutschland e.V. ist die größte Interessenvertretung vegan lebender Menschen in Deutschland.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Wiederholungstäter-Niedersachsen
PETA.de/Wiesenhof
Legalisierte-Tierqual.de
Veganstart.de
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 711 860591-529, [email protected]
 
 

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