Mannheim: Tauben mit Pfeilen beschossen – PETA setzt 1.000 Euro Belohnung für Hinweise aus

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Mannheim / Stuttgart, 22. Juni 2018 – Suche nach Tierquäler: Ein PETA-Informant entdeckte vergangenen Samstag und am Dienstag auf seinem Balkon in der Mannheimer Lameystraße zwei Tauben, auf die ein Unbekannter mit Pfeilen aus einem Blasrohr oder einer Luftdruckwaffe geschossen hatte. Ein Tier wurde am Hals verletzt. Der anderen Taube steckte ein Pfeil im Brustbereich. Zudem fand eine Nachbarin in den letzten Wochen eine vermutlich vergiftete sowie eine verklebte Taube. Schon vor zwei bis drei Jahren wurden Pfeile im Innenhof des Hauses gefunden. Gleichzeitig wurden in den Briefkästen Flyer verteilt, auf denen darum gebeten wurde, nicht mehr auf Tauben zu schießen. Es wurde Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Die Polizei Mannheim ermittelt und nimmt unter der Nennung der Vorgangsnummer ST/1130445/2018 Zeugenhinweise entgegen. Der Täter wird im Raum Göthestraße / Berlinerstraße / Lameystraße in Mannheim Oststadt vermutet. Um die Suche nach dem Tierquäler zu unterstützen, setzt die Tierrechtsorganisation PETA jetzt eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise, die zu seiner Verurteilung führen, aus. Zeugen können sich ebenfalls unter 01520-7373341 oder per E-Mail bei PETA melden – auch anonym.
 
„Helfen Sie bitte mit, diese brutalen Übergriffe auf die friedvollen Tauben aufzuklären“, so Judith Pein im Namen von PETA. „Tiere müssen vor derartigen Übergriffen geschützt werden. Wer Vögel zum Spaß quält, der schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten an Menschen zurück.“
 
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach § 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
 
Stadttauben sind häufig die Nachfahren von Zuchttauben oder so genannten „Brieftauben“. Etwa 40 Gramm Futter am Tag benötigt eine ausgewachsene Taube zum Überleben. In den Innenstädten finden die Körnerfresser nicht einmal einen Bruchteil der benötigten Menge, also essen sie hungrig alles, was als Abfall auf den Straßen landet. Dabei können sie sich mit den Füßen in Schnüren, Fäden oder Plastikteilen verfangen und sich verschnüren, bis ihre Zehen abgestorben sind. Tauben werden außerdem häufig Opfer von Giftköder-Anschlägen oder verletzen sich an Taubenabschreckungsvorrichtungen wie Spikes, Dornen, Klebepasten, Glasscherben, Stromdrähten, Netzen oder Spanndrähten. Unter diesen erbärmlichen Bedingungen überleben die Tiere selten länger als zwei Jahre, obwohl sie eine natürliche Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren haben.
 
Tauben sind fürsorgliche Eltern und ihren Partnern gegenüber sehr treu – der Verlust des Gefährten oder ihrer Jungen bedeutet für die Vögel großes Leid. Diese Treue und Sehnsucht nach ihrem Heimatschlag wird im „Brieftaubensport“ skrupellos ausgenutzt. Bei Wettbewerben müssen die Tiere häufig Strecken von mehreren hundert Kilometern zu ihrem Heimatschlag zurücklegen. Viele der Vögel sterben auf den anstrengenden Flügen an Dehydration, Hunger, Erschöpfung oder Verletzungen. Die Tierrechtsorganisation PETA weist auf die Tierschutzwidrigkeit des Brieftaubensports hin und fordert ein Verbot der Taubenwettflüge in Deutschland.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Tierqual
PETA.de/Brieftaubensport
PETA.de/Whistleblower
PETA50plus.de/Stadttauben-brauchen-unsere-Hilfe
 
Kontakt:
Katharina Wicke, +49 711 860591-535, [email protected]

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