Marc O’Polo stoppt Einsatz von Mohair nach PETA-Enthüllung

PETA Logo

Premium-Modelabel trennt sich nach Recherche von PETA Asia vorerst von Tierqualprodukt – Herbst/Winter-Kollektion 2019 wird mohairfrei

 
Stuttgart, 22. November 2018 – Nach Premiummarken wie Ralph Lauren, Drykorn und Diane von Furstenberg hat nun auch das in Deutschland ansässige Modelabel Marc O’Polo verkündet, vorerst keine Produkte aus Mohair mehr zu verkaufen. In der Herbst/Winter-Kollektion 2019 soll keine Wolle der Angoraziegen stecken. PETA begrüßt diese Entscheidung und sieht darin ein wichtiges Signal für die Modewelt. Im Juli 2018 deckte PETA Asia erstmals die schockierenden Misshandlungen an Ziegen in der südafrikanischen Mohair-Industrie auf. PETA Deutschland forderte daraufhin alle namhaften deutschen Modeunternehmen, darunter Marc O’Polo, auf, Mohair aus ihren Sortimenten auszulisten und auf vegane Kollektionsteile umzustellen. Weltweit haben bereits mehr als 300 Unternehmen das Tierqualprodukt verbannt.
 
Zum ersten Mal konnte ein Augenzeuge in solchem Umfang in der Mohair-Industrie ermitteln. Zwölf Betriebe wurden im Januar und Februar dieses Jahres besucht. Arbeiter zerrten Ziegen an den Hörnern und Beinen umher oder hoben sie am Schwanz hoch, wobei das Rückgrat brechen kann. Wenn Ziegenkitze zum ersten Mal geschoren wurden, schrien sie vor Angst. Nach der Schur warfen Arbeiter die Tiere zu Boden. PETA USA fordert von den Strafverfolgungsbehörden nun Ermittlungen und eine entsprechende Anklage. Die Organisation geht davon aus, dass es sich bei dem vorgefundenen Missbrauch um Verstöße gegen das südafrikanische Tierschutzgesetz von 1962 handelt.
 
„Man ließ die vor Schmerzen und Angst schreienden Ziegenbabys einfach an der Schurstelle liegen. All dieses Tierleid gibt es nur, damit Pullis und Schals aus Mohair hergestellt werden können. Modehändler und Designer sind aufgefordert, den Einsatz von Mohair zu stoppen und vegane Fasern zu verwenden“, so Johanna Fuoß, Campaignerin für Tiere in der Bekleidungsindustrie bei PETA Deutschland. „PETA appelliert an alle Menschen, jetzt beim Weihnachtsshopping auf die Etiketten zu achten: Steht dort ‚Mohair‘, lassen Sie das Produkt bitte im Regal liegen und greifen Sie zu tierfreier Mode.“
 
Viele Ziegen schrien vor Schmerzen, wenn Arbeiter ihnen mit einer kleinen Zange die empfindsamen Ohren verstümmelten. Die Scherer werden pro Tier, nicht pro Stunde bezahlt. Sie arbeiten deshalb im Akkord und gehen grob vor, was bei vielen Ziegen zu blutigen Schnittwunden führt. Diese werden anschließend von den Arbeitern selbst – ohne jegliche Schmerzmittel – behelfsmäßig zusammengenäht.
 
Farmer gaben zu, dass viele Ziegen nach der Schur an Unterkühlung sterben, wenn sie dem kalten Wind und Regen ausgesetzt sind. An nur einem einzigen Wochenende seien in Südafrika so 40.000 Tiere zu Tode gekommen. Ziegen, die nicht mehr profitabel waren, starben ebenfalls einen grausamen Tod: In einem Betrieb schnitt ein Arbeiter Ziegen bei vollem Bewusstsein mit einem stumpfen Messer die Kehle durch und brach ihnen danach das Genick. Einer Ziege trennte er dabei den Kopf ab. Andere Ziegen wurden in ein Schlachthaus gebracht. Dort wurden sie mittels Elektroschock betäubt und kopfüber aufgehängt, bevor ihnen die Kehle durchgeschnitten wurde.
 
Neben Marc O’Polo hatten ESPRIT, Tom Tailor, s.Oliver, und die Bestseller Group erklärt, zukünftig kein Mohair mehr einzukaufen. Und auch die Bekleidungsmarken von Inditex, zum Beispiel Zara, sowie die H&M-Gruppe mit ihren acht Marken werden ab 2020 keinerlei Mohair mehr verkaufen.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie anziehen.
 
https://se.myconvento.com/public/_files/userfiles/4052/image/import_0_d8fd7d64261ea0c0bfa70f7a0bdc36c2.jpg
Erstmals deckte ein Augenzeuge auf, wie grausam Ziegen in der Mohair-Industrie verstümmelt und getötet werden / © PETA Asia
 
Dieses und weitere Bilder können hier heruntergeladen werden.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Mohair
 
Kontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]

Kontakt

Kontakt
Kopieren