Meckesheim: Leguan auf Landstraße ausgesetzt – PETA setzt 500 Euro Belohnung für Hinweise aus

PETA Logo

Tierrechtsorganisation fordert generelles Haltungsverbot von Exoten in Privathaushalten

 
Meckesheim / Stuttgart, 4. Januar 2019 – Tierquäler gesucht: Einer Meldung der Tierrettung Unterland zufolge entdeckten Autofahrer am frühen Freitagnachmittag, 28.12.2018, an der Landesstraße L549 zwischen der Bundesstraße B45 und Eschelbronn einen Leguan. Die circa 50 Zentimeter große, grün-orangene Echse saß apathisch neben der Straße auf einem Feldweg. Das Reptil wurde von der Tierrettung gesichert, mit Wärme versorgt und zu Spezialisten transportiert. Der Leguan wurde wahrscheinlich ausgesetzt und hätte aufgrund der Temperaturen nicht lange überlebt.
 
PETA setzt Belohnung aus
Um den Tierhalterhalter, der den Leguan mutmaßlich „entsorgt“ hat, zu finden, setzt die Tierrechtsorganisation PETA nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise, die zu seiner Verurteilung führen, aus. Zeugen können sich telefonisch unter 07132-8599719 an die Tierrettung oder unter 01520-7373341 und per E-Mail an PETA wenden – auch anonym.
 
„Das Aussetzen von Tieren ist eine Straftat“, sagt Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Häufig sind es Exoten aus dem Internet, deren Halter sich nicht ausreichend mit den Bedürfnissen der anspruchsvollen Lebewesen auseinandergesetzt haben. Oft wachsen ihnen dann Aufwand, Kosten und – im wahrsten Sinne des Wortes – die Tiere selbst über den Kopf. Üblicherweise handelt es sich daher bei solchen Funden um Reptilien, die von ihrem überforderten Halter skrupellos entsorgt wurden.“
 
PETA fordert generelles Haltungsverbot von Exoten in Privathaushalten
PETA kritisiert, dass der Kauf von hochgiftigen Schlangen sowie anderen gefährlichen und anspruchsvollen Tieren unabhängig von dringend erforderlichem Fachwissen erlaubt ist. In der Folge brechen jedes Jahr hunderte exotische Tiere aus ihren Terrarien aus oder werden von überforderten Laien einfach ausgesetzt. Die Tierrechtsorganisation setzt sich daher für ein grundsätzliches Verbot von exotischen Tieren in Privathand ein und weist darauf hin, dass der Handel mit Reptilien und Amphibien auch den Tod unzähliger Tiere bedeutet: Viele der empfindlichen Exoten sterben bereits, bevor sie überhaupt in den Verkauf kommen. Verlustraten von 70 Prozent gelten in der Zoohandelsbranche als üblich [1]. Bei einem erheblichen Teil der auf Terraristikbörsen angebotenen Wildtiere handelt es sich um Naturentnahmen. Im Auftrag profitorientierter Händler und gedankenloser Endabnehmer werden die letzten artenreichen Naturgebiete regelrecht geplündert. Eine tierärztliche Fallstudie, bei der rund 150 verstorbene Reptilien untersucht wurden, kam zu dem Ergebnis, dass 51 Prozent der Tiere an durch Haltungsfehler verursachten Krankheiten litten [2].
 
Auch wenn es sich um ungiftige Tiere handelt, können Exoten gefährlich für den Menschen sein: Studien zufolge übertragen die meisten Reptilien gesundheitsgefährdende Salmonellenarten; geschätzte 90 Prozent der Tiere tragen die Erreger in sich. Auf den Menschen übertragene Salmonellen können im Extremfall zur Hirnhautentzündung oder zum Tod des Menschen führen – vor allem Kinder sowie immungeschwächte und ältere Menschen sind gefährdet. Schätzungen des Robert-Koch-Instituts zufolge rührt jede dritte Salmonelleninfektion bei Kleinkindern von exotischen Tieren her [3].
 
[1] Toland, Elaine/Warwick, Clifford/ Arena, Phillip (2012): Pet Hate, in: The Biologist, Vol. 59 No. 3.
[2] Schmidt, Volker (2008): Die Bedeutung von haltungs- und ernährungsbedingten Schäden bei Reptilien. Eine retrospektive pathologische Studie, 4. Leipziger Tierärztekongress.
[3] Robert Koch-Institut (2013): Salmonella-Infektionen bei Säuglingen und Kleinkindern durch Kontakt zu exotischen Reptilien. Epidemiologisches Bulletin. 4. März 2013 / Nr. 9.
 
Weitere Informationen:
Reptilienhandel.PETA.de
PETA.de/Whistleblower
PETA.de/Tierqual
PETA.de/Reptilien
 
Kontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]

Kontakt

Kontakt
Kopieren