Mecklenburg-Vorpommern: Zebras aus Zirkus Barlay geflohen, ein Tier erschossen – PETA kritisiert fahrlässige Gefährdung von Mensch und Tier und fordert längst überfälliges Wildtierverbot in Deutschland

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Mecklenburg-Vorpommern / Stuttgart, 2. Oktober 2019 – In der Nacht zum Mittwoch brachen zwei Zebras aus dem derzeit in Tessin gastierenden Zirkus Barlay aus. Nachdem eine Anwohnerin die Polizei alarmiert hatte, konnte eines der Tiere eingefangen und zurückgebracht werden. Das zweite Zebra verirrte sich auf die A20 und verursachte einen Unfall, bei dem jedoch niemand verletzt wurde. Gegen Mittag wurde das Zebra nahe Liepen erschossen, da es der Polizei nicht gelang, es einzufangen. Bereits letzte Woche büxte während des Gastspiels in Dargun ein Kamel aus dem Zirkus aus. Im vergangenen Jahr griff ein Tiger im Zirkus Barlay zwei Dompteure an. PETA weist darauf hin, dass es in Zirkusbetrieben immer wieder zu Unfällen und Ausbrüchen kommt, bei denen Menschen und Tiere gefährdet, verletzt oder getötet werden. Die Tierrechtsorganisation fordert ein bundesweites Wildtierverbot in Zirkussen.
 
„Der Ausbruch der Zebras aus dem Zirkus Barlay ist ein weiterer Beleg dafür, dass Zirkusbetriebe Wildtiere weder sicher noch artgerecht unterbringen können – eines der Zebras wurde bei der Hetzjagd sogar getötet. Wildtiere haben nichts im Zirkus zu suchen und es wird Zeit, dass sie endlich bundesweit im Zirkus verboten werden“, so Dr. Yonne Würz, Biologin und PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche.
 
Deutschland ist Schlusslicht beim Schutz von Tieren im Zirkus
Nach wie vor werden Hunderte Wildtiere durch Deutschland gefahren, unter mangelhaften Bedingungen gehalten und mit der Peitsche oder anderen Methoden dazu gezwungen, unnatürliche „Kunststücke“ vorzuführen. PETA kritisiert die Position der CDU/CSU-Fraktion, die ein Zirkus-Wildtierverbot als einzige Partei im Bundestag grundsätzlich blockiert.
 
Neben der Bundestierärztekammer hat sich auch der Bundesrat bereits dreimal für ein Verbot von bestimmten Tierarten im Zirkus ausgesprochen. Dieser verweist in seiner Entschließung für ein Verbot von Wildtieren im Zirkus aus dem Jahr 2016 auf die Gefahrensituation: „Ferner sind vermehrte Zwischenfälle mit den genannten Tierarten und Ausbrüche von Zirkustieren augenfällig, die auch die Bevölkerung immer wieder gefährden.“ Einen Grund dafür sieht die Länderkammer darin, dass die „eigentlich notwendige Einrichtung von ausreichend großen, ausbruchsicheren und artgerecht ausgestatteten Gehegen […] mit der Notwendigkeit zur fortwährenden Mobilität“ kollidiert.
 
Zudem haben die Agrarminister der Länder erst im April ihre Forderung an die Bundesregierung nach einer Regelung bekräftigt. Einer repräsentativen Forsa-Umfrage vom Mai 2014 zufolge vertreten auch 82 Prozent der Deutschen die Auffassung, dass Wildtiere nicht artgerecht im Zirkus gehalten werden können. In 27 europäischen Ländern, beispielsweise Belgien, Österreich und den Niederlanden, sind bereits bestimmte oder alle Tierarten im Zirkus nicht mehr erlaubt.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner Form ausbeuten. Die Organisation fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus und setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Zirkusunfaelle
PETA.de/VerbotWildtiereImZirkus
PETA.de/Wildtierdressur

Pressekontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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