Missstände in Lorcher Landwirtschaftsbetrieb bestätigt und Anzeige gegen Informantin eingestellt: PETA fordert Land Baden-Württemberg auf, finanzielle Förderung einzustellen und Tierhalteverbot auszusprechen

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Lorch / Stuttgart, 17. Mai 2019 – Nachdem PETA über Missstände in der Tierhaltung eines Lorcher Landwirtschaftsbetriebs informiert wurde, erstattete die Tierschutzorganisation im Juni 2018 Strafanzeige. Die Betreiber zeigten die Informantin wegen Hausfriedensbruchs und übler Nachrede an. Noch im selben Monat stellte das Stuttgarter Regierungspräsidium weitere Missstände in dem Betrieb fest. Zu diesem Zeitpunkt waren trotz einer Verfügung des Landratsamts Ostalbkreis noch nicht einmal die im Vorfeld beanstandeten Mängel behoben. Viele Tiere waren stark verschmutzt, selbst Kälber hatten nicht ausreichend Wasser zur Verfügung und in mehreren Schweinebuchten war der Ammoniakgehalt zu hoch. Angesichts der eklatanten Rechtsbrüche des Betriebs wurde die Anzeige gegen die Whistleblowerin kürzlich eingestellt. PETA appelliert nun an das Land Baden-Württemberg, die Landwirte nicht mehr finanziell zu unterstützen. Zudem fordert die Organisation, ein Tierhalteverbot gegen die Verantwortlichen zu verhängen.
 
„Die lebensverachtenden Zustände in diesem angeblich ordentlichen Betrieb sind keine Ausnahme, denn die landwirtschaftliche Tierhaltung ist systembedingt mit Tierquälerei verbunden“, so Dr. Edmund Haferbeck, Leiter der Rechts- und Wissenschaftsabteilung bei PETA. „Es ist eine Schande, dass derartige Tierquälereien von offizieller Seite gefördert werden, wohingegen Menschen, die diese Rechtsbrüche aufdecken, Strafen fürchten müssen.“
 
Liste der Verstöße und Missstände ist lang
Sowohl die Informantin als auch das Stuttgarter Regierungspräsidium stellten zahlreiche Mängel in dem Lorcher Betrieb fest. Sämtliche Tiere waren zum Zeitpunkt der Kontrollen nicht ausreichend mit Wasser versorgt und aufgrund der Fehlkonstruktion des Stalls stark verschmutzt. Die Klauenpflege wurde offensichtlich ebenfalls vernachlässigt, was zu schmerzhaften Klauenerkrankungen führen und die Gliedmaßen schädigen kann. Zudem hatten die Tiere weder ausreichend Einstreu noch Beschäftigungsmöglichkeiten oder genügend Platz zur Verfügung. Darüber hinaus war das Bestandsregister fehlerhaft und der Einsatz von Antibiotika und Homöopathika wurde nicht dokumentiert. „Trotz all dieser Missstände fördert das Land Baden-Württemberg diesen Augiasstall, als sei es ein Vorzeigebetrieb. Wir hoffen, dass dem skrupellosen Geschäft der Verantwortlichen nun endlich ein Riegel vorgeschoben wird“, so Haferbeck.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
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Zahlreiche Rinder fristen ihr Dasein in dem Lorcher Betrieb inmitten ihrer eigenen Exkremente. / © PETA Deutschland e.V.
 
Das Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Fleisch-aus-der-Region
PETA.de/Milchindustrie 
PETA.de/Kaelberauktion-Herrenberg
 
Kontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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