Mode ohne Tierleid – PETA-Experte informiert über die fünf häufigsten Stolperfallen beim veganen Frühjahrsshopping

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Gerlingen, 8. Mai 2014 – Vorsicht Stolperfalle: Vegan ist Trend, und ebenso vegane Mode. Immer mehr Menschen achten auch beim Shoppen darauf, Materialien pflanzlichen oder synthetischen Ursprungs zu kaufen – sie meiden Pelz, Leder, Wolle, Daunen und Seide. Was vielen Verbrauchern beim Frühjahrseinkauf jedoch nicht bewusst ist: Auch in vermeintlich tierleidfreier Kleidung können sich tierische Materialien verbergen. Frank Schmidt, Kampagnenleiter Bekleidung der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V., erklärt, worauf Tierfreunde achten müssen und gibt Tipps für den Einkauf.
„Laut EU-Verordnung müssen in Deutschland alle Textilien gekennzeichnet und die Materialien aufgeschlüsselt sein. Jeder Verbraucher sollte beim Kauf einen Blick auf das Etikett werfen, um tierische Bestandteile zu identifizieren“, erklärt Frank Schmidt. „Sachen, die den Hinweis ‚Enthält nichttextile Teile tierischen Ursprungs‘ tragen, sollten Tierfreunde lieber im Regal liegen lassen, denn hinter diesem Hinweis verstecken sich zum Beispiel ungewollte Hornknöpfe oder Lederpatches.“
Praktische Tipps für modebewusste Tierfreunde im Überblick:
  • Knöpfe an Jacken, Hemden oder Blusen können aus Horn oder Perlmutt sein. Horn stammt meist von den Hörnern und Hufen getöteter Büffel oder Hirsche, schillerndes Perlmutt wird aus Muschel- oder Schneckenschalen hergestellt. Da die Jagd nach Perlmutt Arten wie die Flussperlmuschel bereits fast ausgerottet hat, werden die Tiere in Zuchtfarmen vermehrt und getötet. Zu erkennen ist Perlmutt am verschiedenfarbigen Schimmern mit Wellenlinien. Bei Horn ist die Oberfläche im Vergleich zu Kunststoff eher rau. Knöpfe ohne tierische Materialien bestehen beispielsweise aus Kunststoff, Holz oder Metall.
  • Für leichte Blusen, Tücher, Krawatten oder das Innenfutter von Sakkos wird zum Teil Seide verarbeitet – eine Faser, mit der Seidenraupen ihre Kokons herstellen. Um an die Seide zu gelangen, kochen Hersteller die Raupen bei lebendigem Leib in ihren Kokons. Tierfreundliche Alternativen sind zum Beispiel Nylon, Fasern aus den Samenschoten der Seidenpflanze, Baumwollseide, Fasern des Kapokbaums und Rayon.
  • An Jeans und anderen Hosen sind oft Lederpatches angebracht. Doch es geht auch anders: Ökologische Jeans-Label wie bleed organic clothing, Monkee Genes oder manomama setzen bereits auf tierfreundliche Papp-Etiketten oder recycelte Kunstlederpatches.
  • In Pullovern, Wäsche oder Sleeves verstecken sich teilweise exotische Wollarten, hinter denen Tierleid steckt: Kaschmir-Ziegen und Alpakas (höckerlose Kamele) werden bei der Schur auf eine Art Streckbank gespannt. Angora stammt häufig von lebendig gerupften Angora-Kaninchen. PETA empfiehlt den Blick auf das Textillabel und den Kauf von Viskose, Tencel oder Polyestervlies.
Weitere Wollarten tierischen Ursprungs sind Vikunja von Vikunja-Kleinkamelen, Mohair von Angoraziegen, Merino von Schafen, die durch das sogenannte „Mulesing“ verstümmelt werden. Quiviut ist die Unterwolle des Moschusochsen, Shahtoosh wird illegal aus dem Fell der Tibetantilope hergestellt, wobei die Tiere getötet werden, Loden und Tweed sind spezielle Textilstoffe, die häufig aus Wolle sind.
  • Aufpassen sollten Verbraucher auch bei Klebstoffen, wie sie in Schuhen oder Handtaschen verwendet werden. Diese sind teilweise aus Schweineschwarten oder -knochen (Glutinleim) oder aus Milch (Kaseinleim) hergestellt. Die meisten Industriekleber der Modefirmen sind wegen technischer Vorteile jedoch mittlerweile auf synthetischer oder anorganischer Basis.
 
Als Orientierungshilfe für Verbraucher vergibt PETA seit Neuestem auch das „PETA-Approved Vegan“-Logo für vegane Styles oder komplett vegane Modeunternehmen. Verbraucher können auf einen Blick jene Produkte erkennen, für die kein Tier leiden musste. Eine Liste mit Unternehmen in Europa, die das „PETA-Approved Vegan“ Logo bereits verwenden, steht hier zur Verfügung.


Weitere Informationen:
PETA.de/PETAApprovedVegan

 
Kontakt:
Anneli Ick, +49 (0) 7156 17828-27, [email protected]

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