Nach Fleischdiebstahl in der JVA Celle: PETA lädt Personal und Insassen zum „Veganstart-Programm“ ein – für eine gewaltfreie Ernährung hinter Gittern

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Celle / Stuttgart, 31. Juli 2017 – Gemüse für den Knastfrieden: Acht Häftlinge und ein Bediensteter des Hochsicherheitsgefängnisses Celle müssen sich Ende Oktober wegen Diebstahls von Fleisch aus der Anstaltsküche vor Gericht verantworten. PETA schlägt nun vor, künftig ausschließlich gewaltfreie Kost in der Haftanstalt anzubieten. In einem Brief an JVA-Leiter Thomas Papies empfiehlt die Tierrechtsorganisation nährstoffreiche vegane Gerichte. Um den Umstieg zu erleichtern, lädt PETA den Anstaltsleiter und die Inhaftierten zum Veganstart-Programm der Organisation ein. Dem Schreiben lagen auch Info-Broschüren zur veganen Ernährung bei.
 
„Gewalt und Diebstahl, egal in welcher Form, sind nicht akzeptabel – das gilt auch für die Ernährung. Jedes vegane Gericht trägt dazu bei, Tierleben zu retten und Tiere vor Ausbeutung zu schützen“, so Felicitas Kitali, Ernährungswissenschaftlerin und Fachreferentin für Ernährung bei PETA. „Den Inhaftierten in der JVA Celle sollte eine friedliche Lebensweise vorgelebt werden, die alle Tiere miteinschließt.“
 
Mit rein pflanzlicher Kost ließen sich zudem jährlich enorme Summen an Steuergeldern einsparen und gleichzeitig die Gesundheit der Insassen verbessern. Mit dieser Einschätzung bezieht sich PETA auf die Erfahrungen des Maricopa County Gefängnisses in Arizona, USA, das 2015 auf eine fleischlose Küche für seine Insassen umstieg. Die dortige Gefängnisleitung hatte in Zusammenarbeit mit PETA USA einen fleischfreien Menüplan ausgearbeitet und mit einer besonderen Aktion eingeführt: Niemand Geringeres als die Schauspielerin Pamela Anderson, langjährige Veganerin und PETA-Unterstützerin, stand an diesem Tag gemeinsam mit dem Senior-Vizepräsident von PETA USA, Dan Mathews, hinter der Theke und verteilte das Essen an die über 8.000 Gefangenen.
 
Kostenersparnisse durch eine Umstellung sind nicht nur kurzfristig, sondern auch auf lange Sicht zu erwarten. In Deutschland ist Schätzungen zufolge rund ein Drittel der Krankheitskosten auf ernährungsmitbedingte Krankheiten zurückzuführen, was jährlichen Ausgaben von mehreren Milliarden Euro entspricht. Eine vegane Ernährung könnte also auf diesem Wege zu Ersparnissen beitragen. In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Studien nachgewiesen, dass eine vegane Ernährung ernährungsmitbedingten Erkrankungen wie Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und manchen Krebsarten nicht nur vorbeugen kann, sondern auch zur Unterstützung der Therapie, etwa im Fall von Diabetes oder Gicht, erfolgreicher eingesetzt werden kann als andere Ernährungsformen.
 
Zudem schließt die vegane Ernährung keine Personengruppen aus. Je weniger tierische Zutaten ein Gericht oder Menü enthält, desto größer wird der Kreis derjenigen, die auch unter dem Gesichtspunkt religiöser, gesundheitsbezogener oder anderweitiger Präferenzen zugreifen können.. Kosten, die durch die Zubereitung verschiedener Menülinien entstehen, würden somit ebenfalls entfallen.
 
Weitere Informationen:
Veganstart.de
PETA.de/Veggiestarter

Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected]
 

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