Nach PETA-Kritik wieder frei: Goldfisch Zaki muss nicht länger als WM-Orakel dienen

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Balingen / Stuttgart, 27. Juni 2014 – Gartenteich statt kahles Orakel-Becken: Die Redaktion des Zollern-Alb-Kuriers in Balingen hatte anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft einen Goldfisch als Ergebnis-Orakel vom Zoogeschäft „Kölle Zoo“ ausgeliehen. Zusammen mit einem weiteren Fisch sollte „Zaki“ für die Zeitung in einem Aquarium die Spielergebnisse hervorsagen. Nachdem die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. die Geschäftsleitung des Zoohandels mit der Bitte angeschrieben hatte, den Goldfisch nicht als Orakel zu verleihen, wurden Zaki und sein Artgenosse tatsächlich aus ihrem Becken befreit. Sie leben nun gemeinsam im Gartenteich des Redaktionsleiters der Zeitung.
 
„PETA begrüßt die Entscheidung des Zoogeschäfts Kölle Zoo und des Zollern-Alb-Kuriers, Zaki und seinem Gefährten ein schönes Leben im Teich zu ermöglichen“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin bei PETA Deutschland e.V. „Tiere als WM-Orakel zu nutzen, mag für Zuschauer oder Leser vielleicht unterhaltsam sein, doch für intelligente Tiere wie Fische, Kraken oder Elefanten bedeutet es Gefangenschaft und Einsamkeit.“
 
In den letzten Wochen waren vermehrt Tiere verschiedener Arten in Zoos oder anderen Einrichtungen als vermeintliche Ergebnis-Orakel befragt worden. PETA warf den Verantwortlichen wiederholt vor, auf Kosten der Tiere Aufmerksamkeit generieren zu wollen.
 
Goldfische sind nicht nur intelligente, sondern auch gesellige Tiere, die lebenslange Freundschaften eingehen. Es ist bekannt, dass die schillernden Süßwasserfische kranke Gefährten an die Wasseroberfläche tragen, damit diese an Futter gelangen. Goldfische lassen sich gerne von Artgenossen berühren, genießen die Musik von Mozart und können über 20 Jahre alt werden.
 
Fische nutzen Werkzeuge, lernen durch Beobachtung und zeigen unterschiedliche Persönlichkeiten. Zwei neue Gutachten der Schweizer Eidgenössischen Ethikkommission für Biotechnologie im Außerhumanbereich (EKAH) befassen sich intensiv mit der Kognition und dem Bewusstsein von Fischen. Die Verfasser, Philosoph Markus Wild und Biologe Helmut Segner[1], belegen, dass Fische Schmerzen empfinden, ein Bewusstsein haben, lernfähig sind und kooperieren können. Auch internationale Studien von Sneddon[2] und Braithwaite[3] kamen zu diesem Ergebnis.
 

Quellen:
[1] Segner, 2013; [2] Sneddon, 2011; [3] Braithwaite, 2010.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Fische

Kontakt:
Judith Stich, +49 (0) 30 – 68 32 666 04, [email protected]

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