Nach vermeidbarem Unfall bei Hochzeitskutschfahrt in Bad Salzuflen: PETA fordert Kutschenverbot von Bürgermeister Dr. Roland Thomas

PETA Logo

Bad Salzuflen / Stuttgart, 19. Juni 2020 – Vermeidbarer Unfall: Am Dienstagnachmittag ist eine Hochzeitskutsche auf der Straße Wasserfuhr in Bad Salzuflen mit einem Bus zusammengestoßen. Medienberichten zufolge setzte der Linienbus zum Überholen an, woraufhin sich die Pferde erschraken und nach links auswichen, sodass die hinter sie gespannte Kutsche gegen den Bus stieß. Dabei zog sich eines der Pferde eine blutige Schnittverletzung zu, die in einer Tierklinik behandelt werden musste. Der Kutscher stürzte und verletzte sich leicht, die anderen Menschen blieben unverletzt. PETA appelliert nun angesichts dieses Vorfalls in einem Schreiben an Bürgermeister Dr. Roland Thomas, ein Verbot von Pferdekutschen in Bad Salzuflen zu prüfen. Die Tierrechtsorganisation warnt seit vielen Jahren vor den Risiken bei der Nutzung von Pferden vor Kutschen.
 
„Dieser Vorfall zeigt erneut, dass die Risiken bei Kutschfahrten unkontrollierbar sind. Pferde sind Fluchttiere und können selbst bei geringen Störungen leicht in Panik geraten“, so Jennifer Kuret, Fachreferentin bei PETA. „Die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier ist ein Verbot von Pferdekutschen.“
 
2018 wurden bei insgesamt 33 Unfällen in Deutschland sechs Menschen getötet und mindestens 62 verletzt – viele von ihnen schwer. Darüber hinaus starben vier Pferde, vier weitere Tiere verletzten sich. Die mit Abstand häufigste Unfallursache war ein Erschrecken eines oder mehrerer Pferde.
 
Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass die häufig schweren Verläufe der Unfälle vor allem auf fehlende Sicherungsvorrichtungen wie Gurte und Airbags sowie mangelhafte Beleuchtung und unzureichende Bremssysteme zurückzuführen sind. Rothenburg ob der Tauber beschloss 2010 nach einem schweren Pferdekutschenunfall ein Kutschverbot im Innenstadtbereich, das der Bayerische Verwaltungsgerichtshof bestätigte.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten. Die Tierrechtsorganisation setzt sich auch aus Tierschutzgründen für ein Verbot von Pferdekutschen ein. Eine tiergerechte Lebensweise wird Pferden vor Kutschen verwehrt. Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.
 
PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
https://se.myconvento.com/public/_files/userfiles/4052/image/import_0_78ccb84151701eebc999e05e0f8d93bd.jpg
Pferdekutschenunfälle fordern immer wieder Opfer bei Mensch und Tier. / © 112-magazin.de
 
Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Pferdekutschen
PETA.de/Pferdekutschenunfaelle
 
Pressekontakt:
Thomas Lesniak, +49 711 860591-527, [email protected]

Kontakt

Kontakt
Kopieren