Video: Nerze auf Lettlands größter Pelzfarm brutal zerfleischt

Jedes Jahr werden über eine halbe Millionen Tiere auf lettischen Pelzfarmen in winzige Drahtkäfige eingesperrt, geschlagen und getötet. Tiere wie Füchse, Chinchillas oder Nerze werden oft nicht anständig betäubt und erleben bei vollem Bewusstsein, wie ihnen ihre Haut vom Körper gerissen wird. Neue Aufnahmen der lettischen Organisation Dzīvnieku brīvība von Lettlands größter Nerzfarm zeigen eindrücklich das gesamte Leid während der Paarungszeit.

Weibliche Nerze werden von ihren männlichen Artgenossen zerfleischt

Im Juni 2021 konnte die lettische Organisation „Dzīvnieku brīvība“ Aufnahmen veröffentlichen, die während der Paarungszeit auf der größten Nerzfarm Lettlands mit 60.000 Tieren entstanden sind. Zu sehen ist, wie Arbeiter:innen weibliche Nerze packen und in die Käfige ihrer männlichen Artgenossen werfen. Dabei wehren sich die verängstigten Tiere mit aller Kraft: Sie schreien, urinieren oder verbeißen sich in den Handschuhen der Arbeiter:innen so fest, dass sie die Tiere nur noch mit Gewalt losbekommen.

Die weiblichen Nerze haben in den winzigen Käfigen keine Möglichkeit zur Flucht und können so von den männlichen Nerzen stark verletzt oder sogar tödlich zerfleischt werden. Das Videomaterial zeigt weibliche Nerze mit schweren Kopfverletzungen, tiefen Wunden oder sogar herausgerissenen Innereien. Aufgrund des intensiven Paarungsdrucks leiden die Tiere außerdem an schmerzhaften entzündeten Genitalien.

Nerz gefangen in einem Kaefig auf einer Pelzfarm
Um möglichst billig zu produzieren, werden die Tiere in winzige und verdreckte Drahtgitterboxen gepfercht, in denen sie sich kaum bewegen können.

Sofort nach der Paarung werden die männlichen Nerze in die Tötungsbox geworfen und vergast. Weil Nerze in der freien Natur sehr viel Zeit im und unter Wasser verbringen, können sie sehr lange die Luft anhalten. Dadurch kämpfen viele Tiere selbst nach zehn Minuten in der Tötungsbox noch um ihr Leben.

Unzumutbare Arbeitsbedingungen in der Pelzindustrie

Aber nicht nur die tierquälerischen Haltungsbedingungen, sondern auch die unmenschlichen Arbeitsbedingungen, denen die Arbeiter:innen auf den Pelzfarmen ausgesetzt sind, sind untrennbar mit dem System „Pelzindustrie“ verbunden. Beispielsweise tragen Arbeiter:innen oftmals Verletzungen davon, aufgrund unzureichendem Arbeitsschutz.

Verletzter Finger eines Mitarbeiters einer Pelzfarm
Nicht nur Tiere leiden – die Mitarbeiter:innen auf Pelzfarmen sind unmenschlichen Arbeitsbedingungen ausgesetzt.

Weiter verweist „Dzīvnieku brīvība“ in ihrem Video auf die psychische Belastung, die dieser Job mit sich bringt: Diese Arbeit ist unmenschlich, und die Rotation bei den Arbeiter:innen überrascht nicht, denn das kann niemand ertragen. Selbst die nettesten Menschen stumpfen bei dem ganzen Leid irgendwann zwangsweise ab. Sie müssen sich an die Gewalt gewöhnen, um die von den Chefs vorgegebenen Anforderungen und Geschwindigkeit zu erfüllen.

Das Coronavirus kann auf Pelzfarmen gefährlich mutierenIn Europa sind mehr als 400 SARS-CoV-2-Ausbrüche auf Nerzfarmen bekannt, und eine internationale Risikoanalyse kommt zu dem Ergebnis, dass europäische Pelzfarmen eine ernste Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellen könnten. Tiere wie Marderhunde oder Nerze sind sehr anfällig für Coronaviren, und ihr Immunsystem ist durch die Haltungsbedingungen und Verletzungen stark geschwächt. Die hohe Anzahl von Tieren derselben Art auf engstem Raum bietet ideale Bedingungen, damit sich das Virus auf Pelzfarmen rasant ausbreiten und mutieren kann. Springen diese Mutanten auf den Menschen über, besteht die Gefahr, dass die Wirkung von Impfstoffen reduziert wird und die Pandemie neuen Auftrieb erhält.

Die artwidrigen Haltungsbedingungen auf Pelzfarmen begünstigen, dass sich Viren explosionsartig ausbreiten und dabei mutieren können. 

Was Sie tun können

Das Videomaterial verdeutlicht einmal mehr, dass die Pelzindustrie ein unmenschliches System ist, das Tier und Mensch für die bloße Profitgier ausbeutet. Zusätzlich wird die Pelzindustrie durch die Coronapandemie zur Gefahr für die öffentliche Gesundheit. Nur ein Pelzfarmverbot kann alle drei Probleme nachhaltig lösen.

Durch intensiven Druck von Aktiven vor Ort und Organisationen wie PETA und unseren internationalen Partnerorganisationen verabschiedeten viele europäische Länder ein Pelzfarmverbot. Zum Beispiel hat Estland als erstes baltisches Land im Juni 2021 ein Pelzfarmverbot erlassen und schloss sich damit vielen anderen europäischen Nationen wie Österreich, Slowenien oder den Niederlanden an, in denen es bereits verboten ist, Tiere für ihr Fell zu töten.

Andere Länder wie Italien haben aufgrund von SARS-COV-2-Ausbrüchen auf Pelzfarmen ein temporäres Verbot bis Ende 2021 eingeführt. Bitte helfen Sie mit, aus diesem Verbot ein dauerhaftes zu machen!