Weniger Tierleid in Jordanien: Elektrowagen statt Pferdekutschen

Die jordanische Regierung hat eine wegweisende Entscheidung getroffen: Die regionale Behörde für Entwicklung und Tourismus für die Region Petra hat beschlossen, dass 20 umweltfreundliche Elektrofahrzeuge die Pferdekutschen ersetzen sollen, mit denen bisher touristische Gruppen durch die berühmte Felsenstadt gefahren wurden. Wir von PETA Deutschland und unsere internationalen Partnerorganisationen begrüßen diesen tierfreundlichen Schritt.

Elektrofahrzeuge sollen touristische Pferdekutschen ersetzen

Der Entschluss der jordanischen Regierung ist ein bahnbrechender Schritt, der hoffentlich nur der erste von vielen sein wird: Künftig sollen elektrische Fahrzeuge die touristischen Pferdekutschfahrten durch den archäologischen Park der Stadt Petra ersetzen. Immer wieder hatten sich in der Vergangenheit vom Tierleid empörte Tourist:innen an PETA gewandt.

Videoaufnahmen von PETA Asien zeigen Tierleid und -missbrauch: Neben Pferden werden auch Esel und Kamele – oft gewaltsam – gezwungen, schwere Lasten und Menschen über steinige Untergründe und rutschige Stufen zu transportieren. Aufgrund des öffentlichen Drucks werden die Elektrofahrzeuge nun zumindest das Leid der in Petra ausgebeuteten Pferde lindern.

„In Zukunft müssen keine Pferde mehr darunter leiden, dass man sie zwingt, schwere Personen hinter sich herzuziehen – dafür sorgen nun die neuen Fahrzeuge und wir hoffen, dass es schon bald weitere Entwicklungen dieser Art geben wird.“

Jason Baker, PETA Asien

Bereits im Oktober 2020 hatte das ägyptische Tourismusministerium angekündigt, touristisches Kamelreiten und Pferdekutschen bei den Pyramiden von Gizeh zu verbieten. Wir hoffen, dass diese wichtigen Entscheidungen nur erste Schritte sind, die zu ausschließlich tierfreien Transportmitteln führen.

Esel und Maultiere müssen Menschen Hunderte Stufen hinauf- und heruntertransportieren

Ermittlungen haben gezeigt, dass Maultiere und Esel in Petra gezwungen werden, mit Tourist:innen auf dem Rücken die 900 Stufen zum Kloster hinauf- und wieder hinabzusteigen, während Pferde mehrfach am Tag voll besetzte Kutschen durch die Felsenstadt ziehen müssen.

Da vielen Tieren in Petra sogar Schattenplätze und Wasser verwehrt bleiben, während sie den ganzen Tag bei brütender Hitze schwere Lasten ziehen müssen, engagierte sich PETA Asien für eine kostenlose Tierklinik vor dem Park. Außerdem konnte dokumentiert werden, dass Tiere routinemäßig geschlagen werden. Ein tierärztliches Team hilft zahlreichen Tieren, die unter absichtlich zugefügten Verletzungen, unbehandelter Lahmheit, Koliken, Ernährungsmangel oder völliger Erschöpfung leiden. Seitdem die Klinik in Betrieb ist, wurden bereits über 3.000 Tiere behandelt.

Alle Tiere, die in Petra für Ritte und andere Arbeiten eingesetzt werden, führen ein entbehrungsreiches Leben. Daher fordern wir gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen, dass auch Pferde, Maultiere, Esel und Kamele, die anderweitig eingesetzt werden, durch mechanisierte Fahrzeuge ersetzt werden.

Wie Sie für touristische Zwecke missbrauchten Tieren helfen können

  • Bitte meiden Sie an touristischen Angeboten wie Esel-, Kamel- und Elefantenreiten teil.
  • Bitte besuchen Sie keine Streichelzoos und ähnliche Einrichtungen, in denen Wildtiere gegen Geld für Fotoshootings, Streicheleinheiten und Co. herumgereicht werden.
  • Informieren Sie sich auch darüber, warum selbst vermeintlicher Tierschutz oft mit Tierleid verbunden ist.