Loro Parque Teneriffa: Orca-Kind Ula stirbt in Gefangenschaft

Anfang August 2021 starb das gerade mal zwei Jahre alte Orca-Kind Ula im Meerespark Loro Parque auf Teneriffa. Nachdem das Orca-Mädchen im April schwer erkrankte und sich zunächst wieder erholte, verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand laut Angaben des Zoos plötzlich und sie starb. Ulas extrem vorzeitiger Tod ist eine weitere düstere Erinnerung daran, dass diese sensiblen und intelligenten Tiere nicht in Gefangenschaft gehören. Sie ist bereits der zweite Orca in diesem Jahr, der im Loro Parque auf unnatürliche Weise starb. [1]

Ulas Tod beendete ein tragisches Leben voller Elend. Es braucht keine Autopsie, um zu wissen, dass die Verzweiflung, der Stress und die Langeweile der Gefangenschaft in einem Betonbecken gesundheitsschädigend für Orcas sind.

Ula wurde in Gefangenschaft geboren

Ula war das Kalb eines Orcas namens Morgan, der am 23. Juni 2010 abgemagert im Wattenmeer vor der Küste der Niederlande gefunden wurde. Das Delfinarium in Harderwijk, Niederlande, nahm die Orca-Dame gefangen und transportierte sie in seine Einrichtung, um sie zu pflegen und anschließend wieder freizulassen. Morgan erholte sich im Delfinarium innerhalb weniger Monate.

Während dieser Zeit verglich eine Expertengruppe – die Free Morgan Foundation – ihre einzigartigen Rufe mit denen anderer Orcas in der Region und stellte fest, dass Morgan höchstwahrscheinlich zu einer Orca-Population im Norwegischen Meer gehörte. Die Stiftung entwickelte einen detaillierten Plan für ihre Rehabilitation mit der Absicht, sie wieder in ihre Gruppe zurückzuführen. Morgan wurde jedoch nie wieder in ihr Zuhause im Ozean entlassen. Stattdessen wurde sie mit Unterstützung der niederländischen Regierung in den Loro Parque verschifft, wo sie seit über einem Jahrzehnt gefangen gehalten wird.

Im Jahr 2018 brachte Morgan Ula zur Welt, ihr erstes Kalb, das bis zu seinem Tod ebenfalls im Loro Parque eingesperrt war.

So sehr leiden Orcas in Meeresparks

In ihrem natürlichen Lebensraum werden Orcas normalerweise zwischen 30 und 50 Jahre alt. Ihre maximale Lebenserwartung liegt zwischen 60 und 70 Jahren für Männer und zwischen 80 und 90 Jahren für Frauen. [2] Das Durchschnittsalter der in Gefangenschaft verstorbenen Orcas beträgt jedoch nur etwa 14 Jahre. [3]

In kleinen Betontanks untergebracht, schwimmen in Meereszoos gefangene Orcas in endlosen Kreisen und brechen sich oft die Zähne ab, weil sie vor Stress an den Betonwänden und Metalltoren nagen. Expert:innen haben wiederholt gesundheitliche Probleme und psychische Belastungen bei den Orcas im Loro Parque festgestellt. Einigen fehlen Zähne und andere haben am ganzen Körper Kratzer von schmerzhaften Angriffen durch frustrierte Artgenossen. Sie schwimmen lustlos auf der Wasseroberfläche und zeigen ein Verhalten, das bei frei lebenden Orcas nicht vorkommt.

Reiseveranstalter fördern das Leid der Tiere

Der einzige Grund, warum diese hochintelligenten und sensiblen Tiere noch immer in diesen Wassergefängnissen leiden, ist, dass Tourist:innen Tickets kaufen, um sie zu sehen.

Der größte Reisekonzern TUI verkauft immer noch Tickets in den Loro Parque und zu SeaWorld, obgleich wir von PETA Deutschland das Unternehmen über das Leid der Orcas und die Tode der Orcas informiert haben.

Auch ABTA, ein Handelsverband der Reisebranche, unternimmt bisher nichts gegen das Leid der Meeressäuger. Auf einer Liste rät der Verband von tierquälerischen Aktivitäten wie Stierkampf und Elefantenreiten ab – der Besuch eines Meeresparks steht jedoch nicht darauf. Wenn ABTA Einrichtungen, die Orcas und andere Meeressäuger ausbeuten, auf seine Liste der „inakzeptablen und abgeratenen Praktiken“ aufnehmen würde, könnte dies den Verkauf von Meeresparktickets reduzieren.

Helfen Sie, Ulas Mutter Morgan zu befreien

Es ist zu spät für Ula, um das artgerechte Leben zu führen, das sie verdient – aber der Loro Parque kann immer noch das Richtige für Morgan tun. Bitte unterschreiben Sie daher unsere Petition an den Loro Parque und fordern Sie die Entscheidungsträger:innen auf, Morgan in ein Küstenschutzgebiet zu entlassen, wo sie ihre verbleibenden Tage in einer möglichst natürlichen Umgebung verbringen kann.