Tierversuche für Transplantationen: Wie eine Organspende Tieren hilft

Um den Mangel an Spenderorganen auszugleichen, leiden tausende Tiere jährlich in grausamen Tierversuchen der sogenannten Xenotransplantationsforschung. Wer sich für eine Organspende entscheidet, hilft daher nicht nur Menschen, sondern gleichzeitig auch Tieren.

Mangel an Spenderorganen fördert Missbrauch an Tieren

Mehr als 10.000 kranke Menschen warten in Deutschland auf eine lebensrettende Organtransplantation. Derzeit benötigen etwa dreimal so viele Patienten eine neue Niere, wie durch Organspenden vermittelt werden können. An jedem Tag sterben in Deutschland im Durchschnitt drei Patienten auf der Warteliste. [1, 2] Aus diesem Grund werden von Jahr zu Jahr mehr Gelder in die Xenotransplantations­forschung investiert und der Missbrauch von Tieren für diese Zwecke steigt stetig.

Bei dem umstrittenen Forschungszweig der Xenotransplantation geht es darum, lebende Zellen und sogar ganze Organe von einer Spezies in eine andere zu verpflanzen. Das Einsetzen von fremdem Gewebe in einen andersartigen Organismus führt jedoch in der Regel zu weitaus heftigeren Immunreaktionen, als dies bei einer Transplantation innerhalb der gleichen Spezies üblich ist. Als Folge stößt der Körper des Empfängers die transplantierten Zellen ab.

Symbolbild

Transplantationen von artfremdem Gewebe führen zu heftigen Abstoßreaktionen

Unzählige Tiere müssen für die grausame Transplantationsforschung ihr Leben lassen. Unter anderem werden Affen Organe von Schweinen, beispielsweise ein Herz, eingepflanzt; anschließend wird die Abstoßungsreaktion beobachtet. Die Tiere erleben die Zerstörung des transplantierten Organs durch das Immunsystem ihres eigenen Körpers bei vollem Bewusstsein und sterben qualvoll meist innerhalb weniger Tage oder Wochen nach der Operation. Bis heute gab es noch keine einzige erfolgreiche Transplantation eines vollständigen tierischen Organs in den Menschen, die dieser für einen längeren Zeitraum überlebt hätte. [3, 4]
Unter der Leitung von Professor Reichart, der schon seit mehr als zwei Jahrzehnten Xenotransplantationsversuche durchführt, läuft an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) seit 2012 ein Projekt, das allein in den ersten vier Jahren von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit 13 Millionen Euro gefördert wurde. Ziel dieses Projekts ist es, genmanipulierte Schweine zu züchten, die passende Organe für Transplantationen beim Menschen liefern und dabei eine verminderte Abstoßungsreaktion zeigen. [5, 6, 7, 8] Derartige Experimente werden unter anderem auch in Berlin, Hannover, Hamburg und München durchgeführt. [2]  

Transplantationen menschlicher Spenderorgane sind einvernehmlich, sicherer und verursachen kein Tierleid

Die Xenotransplantationsforschung ist in keiner Weise ethisch vertretbar. Eine bessere Aufklärung der Öffentlichkeit und – daraus resultierend – eine erhöhte Spendenbereitschaft seitens der Bevölkerung würden unzählige Tier- und Menschenleben retten und zudem Forschungsgelder einsparen, die an anderer Stelle sinnvoller genutzt werden könnten.

Was Sie tun können

Wenn Sie dazu beitragen möchten, diesem unvorstellbaren Leid von Mensch und Tier ein Ende zu setzen, informieren Sie sich bitte bei der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) über die verschiedenen Möglichkeiten der Organspende und bestellen Sie einen kostenlosen Organspendeausweis.