Pelztierhaltung in Deutschland verbieten: PETA appelliert an Mitglieder des Bundestages, dem Gesetz zuzustimmen und fordert verkürzte Übergangsfrist

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Stuttgart / Berlin, 3. Dezember 2015 – Keine Schonzeit für Pelzfarmer: In der Debatte um ein Verbot der Pelztierhaltung in Deutschland liegt dem Bundestag aktuell ein Gesetzesentwurf zur Beratung vor, der eine Übergangsfrist von 10 Jahren für die Pelzfarmbetreiber vorsieht. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt gab nun diese Woche bekannt, dass die Bundesregierung den Vorstoß des Bundesrates für ein Ende der Pelztierzucht unterstütze. In einem aktuellen Schreiben bittet die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. alle Mitglieder des Deutschen Bundestages, dem Gesetzesentwurf zuzustimmen und darüber hinaus ein schnelles Verbot der Pelztierhaltung im Tierschutzgesetz bis 2018 zu befürworten. Bereits seit 2011 weigern sich die Betreiber der Nerzfarmen, die geltenden Mindestanforderungen der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung für Pelztiere umzusetzen, obwohl ihnen der Verordnungsgeber vorab bereits eine Übergangsfrist von 5 Jahren gewährte.
 
„Pelzfarmern in Deutschland eine weitere Schonzeit von 10 Jahren mit tierschutzwidriger Haltung zuzugestehen, käme einer politischen Kapitulation beim Ziel Tierschutz gleich“, so Frank Schmidt, Fachreferent für Tiere in der Bekleidungsindustrie bei PETA Deutschland e.V. „Seit mittlerweile vier Jahren weigern sich die Pelztierzüchter, die winzigen Drahtkäfige der Nerze zu vergrößern. Diese Tierquälerei muss von den Bundestagsabgeordneten parteiübergreifend schnellstmöglich unterbunden werden.“
Die Tierrechtsorganisation unterstützt den Vorschlag des Bundesrates auf eine Verankerung des Verbots der Pelztierhaltung unter § 3 des Tierschutzgesetzes (BR-Drs 217/15), denn dieses definiert die Grundsätze der Tierhaltung in Deutschland. Ein Verbot im Tiererzeugnisse-Handels-Verbotsgesetz, wie es die Bundesregierung vorschlägt (BT-Drs 18/5866), wäre jedoch bei voraussichtlichen Verfassungsklagen der Pelzfarmer mit unabsehbaren Fragezeichen versehen.
 
PETA und andere Tierrechtsorganisationen dokumentieren seit Jahrzehnten das Leid verletzter, verhaltensgestörter und vernachlässigter Tiere auf Pelzfarmen in Deutschland. Die Haltung anspruchsvoller Wildtiere in enorm restriktiver Käfighaltung ohne jede Beschäftigungsmöglichkeit ist aus wissenschaftlicher Sicht in Hinblick auf die Grundbedürfnisse der Tiere ungenügend. Pelzfarmverbote existieren bereits in Österreich, Großbritannien und Slowenien. 73 Prozent der Deutschen finden das Tragen von Pelz nicht in Ordnung, was eine deutliche Ablehnung der Tötung von Tieren für das Luxusprodukt Pelz zum Ausdruck bringt.
 

Haltung von Nerzen in winzigen Käfigen auf deutschen Pelzfarmen. / © PETA
 
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Illegale_Pelzfarmen
PETA.de/Pelz
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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