PETA appelliert an niedersächsischen Landwirtschaftsminister Lindemann: Stoppen Sie die Tierquälerei in Mastbetrieben!

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Hannover / Gerlingen, 4. Juli 2012 – Nach der jüngsten Undercover-Recherche von PETA Deutschland e.V. in einem Entenmastbetrieb in Melle bei Osnabrück, die abermals den Geflügelproduzenten der Tierquälerei entlarvt, appellierte die Tierrechtsorganisation heute in einem Schreiben an den niedersächsischen Landwirtschaftsminister Gert Lindemann, den inakzeptablen Haltungsbedingungen einen Riegel vorzuschieben. Aktuelles PETA-Videomaterial, gezeigt im gestrigen „Report Mainz“, enthüllt, dass die Enten aufgrund überzüchteter Brustmuskulatur unter Bein- und Herzschwächen leiden und nur noch dazu verdammt sind, regungslos auf dem Rücken zu liegen. PETA weist darauf hin, dass bei der Entenhaltung keine konkreten nationalen Vorschriften existieren und zugleich gegen die Vorgaben des Ständigen Ausschusses auf EU-Ebene verstoßen wird.

„Die Wirtschaftlichkeit darf nicht über dem Wohl der Tiere stehen“, so Dr. Edmund Haferbeck, Agrarwissenschaftler und juristischer Berater bei PETA. „Wir appellieren an Minister Lindemann, eine Facharbeitsgruppe für Enten und Gänse einzuberufen und sich der Qualzucht, dem Schnabelkürzen und den Haltungsbedingungen für Pekingenten zuzuwenden, da diese den Hauptanteil an Enten für Mastzwecke ausmachen. Sogenannte Qualzuchten sind nach dem Tierschutzgesetz verboten.“

Mehrmals inspizierten PETA-Ermittler die Farm bei Osnabrück und bei jedem Besuch stießen sie auf eine unermessliche Tierquälerei. An einem Tag waren es sogar über 100 Enten, die regungslos auf dem Rücken lagen – selbst als die PETA-Ermittler ihnen auf die Beine halfen, fielen sie wieder um. Folglich verdursten oder verhungern die Tiere qualvoll, noch bevor sie getötet werden. Nach PETAs Auffassung handelt es sich bei den gefilmten Pekingenten eindeutig um eine „Qualzucht“ im Sinne von § 11 b des Tierschutzgesetzes. Demnach dürfen keine Wirbeltiere gezüchtet werden, deren Nachkommen erhebliche Leiden aufweisen oder welche nur unter solchen Bedingungen gehalten werden können, die Schmerzen und Leiden bei den Tieren hervorrufen.

PETA weist darauf hin, dass – obwohl Enten als Wassertiere auf die Nähe zu Wasser angewiesen sind – ihnen keine Badevorrichtungen in Mastbetrieben eingeräumt werden. Weiterhin sind die Tiere kaum in der Lage, schmerzfrei zu stehen oder zu laufen. Die Enten können nur noch in einer Akkordzeit von rund 50 Tagen wachsen, eingeschränkt atmen und ein trauriges Dasein in verdreckten Hallen mit feuchter Einstreu und ständigen Qualen durch Skelett- und Beindeformationen fristen. Mit genetischen Züchtungen werden die Enten zu schnell wachsenden Produktionseinheiten herangezüchtet, sie können ihr eigenes Gewicht kaum tragen und sind anfällig für Infektionen oder Fußballendermatiden.

Sowohl 2010 als auch 2011 haben PETA-Ermittler alarmierende Zustände auf Puten- und Hühnerfarmen von Wiesenhof dokumentiert und damit die wahren Ausmaße in der industriellen Landwirtschaft zum Vorschein gebracht.

 


Tierquälerei auf einer Wiesenhof-Entenfarm / © PETA

 

Weitere Informationen:
www.peta.de/wiesenhof
www.peta.de/entenmast

Bartek Langer, 07156 17828-27, [email protected]

 

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