Kindern die ganze Wahrheit über Milchproduktion sagen: PETA fordert Ende staatlicher Unterstützung für Wissensspiel der Milchwirtschaft

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Düsseldorf / Stuttgart, 16. März 2018 – Einseitige Wissensvermittlung an Schulen: Das Umweltministerium des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt das Projekt „Mission Milchentdecker“ der Landesvereinigung der NRW-Milchwirtschaft. Dieses Quiz für Schulklassen besteht aus irreführenden Informationen des Verbandes. Die Tierrechtsorganisation PETA betont, dass Kühe und Kälber in der Milchwirtschaft missbraucht und ausgebeutet werden, und fordert, Kindern die Wahrheit über die Milchindustrie nicht vorzuenthalten.
 
„Dieses Wissensquiz ist lupenreine Werbung für die Milchwirtschaft“, so Felicitas Kitali, Fachreferentin für Ernährung bei PETA. „Wenn es dem Ministerium oder der Milchwirtschaft wirklich um Aufklärung ginge, würden sie auch die dunklen Seiten der Milchindustrie zeigen und Kindern neben Milch andere kalziumreiche Lebensmittel vorstellen.“
 
Zu Werbezwecken präsentierte Staatssekretär Dr. Heinrich Bottermann Drittklässlern der Düsseldorfer Gemeinschaftsgrundschule Am Köhnen im Landesministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz das Wissensspiel. Für den Unterricht der dritten und vierten Klassen vorgesehen, unterstützt es – unter dem Deckmantel, Ernährungskompetenz fördern zu wollen – in erster Linie die Interessen der Milchindustrie. PETA hat den Staatssekretär und die Grundschule kontaktiert, auf die einseitige Wissensvermittlung hingewiesen und tiefer gehendes Informationsmaterial angeboten. Bisher ohne Resonanz.
 
Um wirkliche Wissensvermittlung zu gewährleisten, sollten staatlich unterstützte Schulprojekte nicht allein mit Materialien der Milchwirtschaft arbeiten. Diese vermitteln eine geschönte, falsche Vorstellung von landwirtschaftlicher Tierhaltung und nur dementsprechend ausgewählte ernährungswissenschaftliche Aspekte. Das fördert keine gesunde Ernährung, sondern lediglich den Absatz von Milchprodukten. Um ein realistisches Bild der Milchproduktion zu schaffen, müssen auch Materialien anderer Organisationen vorgestellt und ihre Vertreter zu Vorträgen eingeladen werden.
 
Kinder sollten lernen, warum Kühe eigentlich Milch geben – nämlich um ihr Kalb zu versorgen. Sie sollten erfahren, dass Kühen in der Milchindustrie die Möglichkeit dazu verwehrt wird, da die Kälber den Müttern nach der Geburt entrissen werden. Kindern stehen zudem umfassende Informationen bezüglich einer gesunden Ernährung zu. Milch wird von der Milchwirtschaft gerne als einzige gute Kalziumquelle dargestellt und mit kalziumarmen Obstsorten verglichen. Das ist unseriös, schließlich gibt es zahlreiche nicht-tierische Kalziumlieferanten, wie kalziumreiches Mineralwasser, angereicherte Pflanzendrinks, Sesammus, Mandelmus, grünes Gemüse, „Sojafleisch“ (TVP), Hülsenfrüchte und Feigen.
 
Auf PETAKids, dem Kinder-, Eltern- und Lehrerportal der Tierrechtsorganisation PETA, werden vielfältige kostenfreie Materialien für den Unterricht bereitgestellt, um Kindern „tierische“ Themen altersgerecht zu vermitteln. Hier finden Pädagogen das deutschlandweit größte Angebot an pädagogisch geprüften Unterrichtsmaterialien zum Thema Tiere. Für sie bietet PETAKids außerdem einen E-Mail-Service unter der Adresse [email protected] an, über den individuell Fragen beantwortet werden. Auf PETAKids.de können sich Kinder darüber informieren, wie Tiere in der landwirtschaftlichen Tierhaltung ausgebeutet werden, und finden Tipps zu themenbezogenen Referaten.
 
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten, wir an ihnen experimentieren oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.
 
Weitere Informationen:
PETAKids.de
PETA.de/Milch-Hintergrund
 
Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected]
 

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