Freiheit statt Nachtclub: PETA fordert Umsiedelung der Fische aus Deggendorfer Aurum Bar

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Deggendorf / Stuttgart, 15. Oktober 2018 – Fische sind empfindliche Wirbeltiere, keine Dekoration: PETA erhielt einen Hinweis, demzufolge in der Aurum Bar in Deggendorf Fische in einem Aquarium hinter dem DJ-Pult lauter Musik, Flackerlicht und einem großen Besucherstrom ausgesetzt sind. Fische verfügen über einen guten Hörsinn und kommunizieren auf vielfältige Weise; in einem Nachtclub können sie keinesfalls tiergerecht leben. Aus diesem Grund hat PETA den Geschäftsführer in einem Schreiben darum gebeten, die Fische aus dem Club auszuquartieren und ein ruhiges und artgerechtes Zuhause für die Tiere zu suchen. Zudem hat sich die Tierrechtsorganisation an das zuständige Veterinäramt gewandt, um einen baldigen Umzug der sensiblen Tiere zu veranlassen.
 
„Umgekehrter Tages- und Nachtrhythmus, Unruhe durch Besucher, laute Musik und vibrierende Bässe – die Fische sind täglichem Stress ausgesetzt“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Fische sind keine lebendige Dekoration und gehören nicht in eine Bar.“
 
PETAs Hinweise zeigten bei anderen Lokalitäten bereits Wirkung: Nachdem die Tierrechtsorganisation auf die ungeeignete Unterbringung der Fische hingewiesen hatte, wurde ein Aquarium aus dem Nachtclub „Ben Briggs“ in Kiel entfernt, und auch das ehemalige „White Trash“ in Berlin suchte ein neues Zuhause für die Fische. Ein Stuttgarter Billardclub quartierte ebenfalls ein Aquarium aus. Auch in der Aichacher Disco „M-Eins“ gibt es keine Fische mehr.
 
Fische verfügen über ein Innenohr, in dem sich Otolithen (Gehörsteinchen) und Sinneszellen befinden. Durch Schallwellen geraten die Otolithen in Bewegung und leiten den Schall über die Sinneshärchen an das Gehirn weiter. Fische nehmen Schall- und Druckwellen auch über ihr Seitenlinienorgan auf, und die als Resonanzkörper dienende Schwimmblase leitet den Schall an das Innenohr weiter. Goldfische haben ein so gutes Gehör, dass sie klassische Musikstücke wie etwa die der Komponisten Bach und Strawinsky unterscheiden können. Fische erzeugen zudem selbst vielfältige Laute. Aktuelle wissenschaftliche Studien zeigen, dass australische Rifffische wie Vögel in der Morgendämmerung im Chor singen [1].
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation weist darauf hin, dass eine artgerechte Haltung von Fischen in Gefangenschaft nicht möglich ist. PETA fordert daher die Abschaffung von Aquarien.
 
[1] J. G. Parsons, Chandra P. Salgado Kent, Angela Recalde-Salas, Robert D. McCauley (2016): Fish choruses off Port Hedland, Western Australia. Online unter: http://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/09524622.2016.1227940?ai=mv7m0. (07.12.2016).
 
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