PETA-Gründerin Ingrid Newkirk übergibt Indiens Tourismusminister 63.000 Unterschriften mit der Forderung, Elefantenreiten zu verbieten

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Delhi (Indien) / Stuttgart, 8. Dezember 2017 – PETA-Gründerin Ingrid Newkirk hat sich heute mit Delhis Tourismusminister K.J. Alphons getroffen und ihm mehr als 63.000 digitale Unterschriften von Menschen aus der ganzen Welt übergeben – darunter auch über 5.000 von deutschen Unterstützern der Tierrechtsorganisation. Diese fordern das Ministerium auf, das Elefantenreiten in Indien umgehend zu verbieten. Die Unterschriften kamen in der vergangenen Woche zusammen, nachdem ein Video weltweit Aufmerksamkeit erlangt hatte. Darin ist zu sehen, wie ein in der Touristenindustrie eingesetzter Elefant so stark geschlagen wird, dass nicht nur die Stöcke brechen, sondern auch ein Bein des Tieres.
 
Tourismusminister K.J. Alphons sah sich das schockierende Video an und brachte seine tiefe Besorgnis über das Leid der Elefanten zum Ausdruck. Dann machte er deutlich, dass er sein Amt nutzen werde, um gegen den Missbrauch der intelligenten, sensiblen und sozialen Tiere vorzugehen, indem er einen Warnhinweis an die Regierungen der Bundesstaaten und Unionsterritorien herausgibt.
 
„Touristen aus der ganzen Welt möchten viel lieber Elefanten in ihrem natürlichen Lebensraum fotografieren, als sich ihren Urlaub durch Erinnerungen an unterdrückte Lebewesen ruinieren zu lassen. Auch in ihrem Namen hat es mich berührt, K.J. Alphons über sein Mitgefühl und seinen Respekt gegenüber den Elefanten sprechen zu hören. Er versprach, den Tieren zu helfen“, so Newkirk. „Wer nach Indien reist, kann nun ernsthaft darauf hoffen, dass ein Ende der Elefantenversklavung in Sicht ist. Denn aktuell werden die Tiere in Indien zwar offiziell verehrt, aber faktisch nicht geschützt.“
 
Erst kürzlich schickte auch Anjelica Huston, Academy-Award-Gewinnerin und Darstellerin in Darjeeling Limited, im Namen von PETA USA einen Brief an das Ministerium. Sie hatte zuvor ein weiteres Video gesehen, das zeigt, wie mehrere Männer in Amber Fort in Jaipur einen lahmenden Elefanten verprügeln. Die Schauspielerin forderte das Ministerium deshalb auf, ein Verbot des brutalen Elefantenreitens zu unterstützen. Darjeeling Limited wurde größtenteils in Rajasthan nahe Amber Fort gedreht.
 
Ein Bericht des Animal Welfare Board of India (AWBI) zeigt, dass Tierquälerei überall dort, wo Wildtiere wie Elefanten auf gewaltsame Weise trainiert werden, um sie zum Reiten oder zu anderen Zwecken auszubeuten, systemimmanent ist. Menschen brechen den Willen der Tiere, damit sie Kommandos gehorchen. Sind die Elefanten nicht im Einsatz, werden sie in der Regel angekettet. Der Bericht weist außerdem darauf hin, dass Elefanten immer häufiger auf diesen Missbrauch reagieren und so bereits zahlreiche Menschen verletzt oder getötet haben. Auch zoonotische Krankheiten wie Tuberkulose kommen bei Elefanten in Gefangenschaft häufig vor und können auf den Menschen übertragen werden. Zahlen der Heritage Animal Task Force zufolge töteten in Gefangenschaft gehaltene Elefanten zwischen 2001 und 2016 alleine im indischen Bundesstaat Kerala über 526 Menschen. Das AWBI gab im Jahr 2016 einen Warnhinweis an das Ministerium für Umwelt, Forst und Klimawandel heraus und sprach sich für ein Verbot des Trainings, der Ausstellung und der Nutzung von Elefanten zu Darstellungszwecken in Indien aus. 
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie auf irgendeine Weise missbrauchen. Die Organisation weist darauf hin, dass Elefanten in freier Wildbahn bis zu 50 Kilometer am Tag zurücklegen. In Gefangenschaft leiden sie häufig unter Fußproblemen und Arthritis, weil sie über lange Zeiträume hinweg auf hartem Untergrund angekettet sind. Viele der Tiere sind außerdem unterernährt oder dehydriert und sterben frühzeitig.
 
Über 100 Reiseunternehmen – darunter weltweit tätige Firmen wie TripAdvisor, The Travel Corporation, Intrepid Travel und TUI Group – bieten bereits keine Aktivitäten mehr an, für die Elefanten ausgebeutet werden.

Weitere Informationen:
PETAIndia.com
PETA.de/Elefantenreiten

Kontakt:
Judith Stich, +49 30 6832666-04, [email protected]

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