Töten als „Zeitvertreib“: PETA kritisiert Angelmesse in Geiselwind und fordert Ende der Fischerei in Deutschland

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Geiselwind Stuttgart, 21März 2018 – Sie zappeln am Haken, ringen nach Luft und versuchen, zu entkommen – vergeblich: An diesem Wochenende findet die mehrtägige Messe „Leidenschaft Angeln“ in der Eventhalle in Geiselwind statt. PETA kritisiert die Veranstaltung scharf. Jahr für Jahr werden Millionen Fische an einem Haken aufgespießt, um sie an Land zu ziehen, wo sie oft qualvoll ersticken, erschlagen undteils noch bei Bewusstsein ausgenommen werden. Angelmessen verherrlichen den grausamen Umgang mit den sensiblen Tieren. Die Tierrechtsorganisation setzt sich für ein Ende der Fischerei ein, fordert zudemein Verbot derartiger Veranstaltungen und ruft dazu auf, die Messe zu meiden. 

„Angeln ist ein grausames ‚Hobby‘, denn genau wie Hunde, Katzen und andere Tiere können auch Fische Schmerzen empfinden“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Könnten Fische ihre Schmerzen durch laute Schreie ausdrücken, würde niemand mehr behaupten, Angeln sei eine Beschäftigung, die der Entspannung und Erholung dient.“

PETA veranschaulicht das Leid der Tiere beim Angeln mit folgendem Beispiel: „Stellen Sie sich vor, man bohrt einen Metallhaken durch Ihren Mund und zieht Sie – mit Ihrem ganzen Gewicht an diesem Haken hängend – in ein Element, in dem Sie keine Luft mehr bekommen.“

Fische sind neugierige und freundliche Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten. Sie haben ein komplexes Sozialleben, kommunizieren auf vielfältige Weise und schließen Freundschaften. Neben internationalen wissenschaftlichen Studien, die bestätigen, dass Fische Schmerzen spüren, kommt auch das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Schluss, dass „Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten.“ [1]

Der US-Verhaltensbiologe Jonathan Balcombe beschreibt in seinem New-York-Times-Bestseller „What a fish knows“, wie lernfähig Fische sind und dass verschiedene Arten zum Beispiel sogar bei der gemeinsamen Jagd Pläne schmieden und kooperieren können.

 

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten, wir an ihnen experimentieren oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Tierrechtsorganisation kritisiert neben der konventionellen Fischerei zu Ernährungszwecken auch das sogenannte Catch & Release, das Fangen und anschließende Freilassen von Fischen, das insbesondere unter Karpfenanglern weit verbreitet ist. Hierbei werden Fischen länger anhaltende Leiden zugefügt. Stress, Atemnot und körperliche Verletzungen sind die Folgen. Einer aktuellen Studie zufolge sterben bei dieser Praxis 40 Prozent der Fische [3]. PETA spricht sich grundsätzlich gegen das Angeln und den Fischfang aus und nimmt am 24. März mit bundesweiten Aktionen am zweiten Welttag zur Abschaffung von Fischerei teil [4].

[1] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose).

[2] Jonathan Balcombe (2016): What a Fish Knows: The Inner Lives of Our Underwater Cousins.

[3] http://www.miningjournal.net/news/front-page-news/2018/01/catch-and-release-kills-many-fish/.

[4] https://www.end-of-fishing.org/de.

 

Weitere Informationen: 
PETA.de/Fische
PETA.de/Fische-Schmerz-Neocortex

 

Kontakt:

Katharina Wicke, +49 711 860591-535, [email protected]

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