PETA kritisiert Reptilienbörsen in Hannover, Osnabrück und Estenfeld

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Gerlingen, 5. Oktober 2012 – Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. warnt eindringlich vor einem Besuch der Reptilienbörsen in Hannover, Osnabrück und Estenfeld an diesem Sonntag und spricht sich, wie auch der Bundesrat, vehement für ein Verbot dieser Veranstaltungen aus. Reptilienausstellungen widersprechen dem Tierschutz, da die tierschutzwidrige Unterbringung permanenten Stress bedeutet und gar zum Tod der Tiere führen kann. Studien zufolge können Reptilien außerdem exotische Salmonellenarten übertragen – geschätzte 90 Prozent der Tiere tragen die gefährlichen Erreger in sich. PETA fordert zudem ein Heimtierschutzgesetz, das die Haltung exotischer Wildtiere im Privathaushalt verbietet.

„Von artgerechter Unterbringung kann bei nicht domestizierten Wildtieren nie die Rede sein“, so Nadja Kutscher, Kampagnenleiterin bei PETA. „Schon der Blick eines Menschen kann ein Tier in Todesangst versetzen – von den Besuchermassen auf einer solchen Börse ganz zu schweigen.“

Die übertragenen Salmonellen können im Extremfall eine Hirnhautentzündung verursachen und sogar tödlich sein – vor allem Kinder, Immungeschwächte und ältere Menschen sind gefährdet. Das Robert-Koch-Institut schätzt, dass jede dritte Salmonelleninfektion bei Kleinkindern von exotischen Tieren herrührt. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin resümiert, dass sich die Infektionen beim Menschen am häufigsten als Magen-Darm-Infektionen manifestieren.

PETA weist auch darauf hin, dass Reptilienausstellungen tierschutzwidrig sind. Die Exoten werden in viel zu kleinen Boxen ohne Versteckmöglichkeiten ausgestellt, ohne den für das Wohlbefinden der Tiere so wichtigen Temperaturgradienten zur Regelung der Körpertemperatur. Ein großer Teil aller in Deutschland gehaltener Tiere kommt als Wildfang oder aus Massenzuchtanlagen nach Europa. Die Wildfänge sind oft in einem katastrophalen Zustand: Krankheiten, Verletzungen sowie Nahrungsverweigerung lassen über 90 Prozent der Tiere noch im ersten Jahr sterben. Aber auch in Deutschland nachgezüchtete Tiere sind nicht domestiziert – sie leiden gleichermaßen unter den Bedingungen und sind nicht an ein Leben in Gefangenschaft angepasst. PETA kritisiert zudem, dass Reptilien teilweise zu Schleuderpreisen an Jedermann verkauft werden – unabhängig davon, ob der zukünftige Halter über das nötige Fachwissen verfügt.

PETA appelliert an die Bevölkerung, einschlägige Ausstellungen zu meiden. Wer das nötige Fachwissen besitzt, sollte ein Tier aus einer Auffangstation bei sich aufnehmen – so wird der Handel nicht weiter angekurbelt. Um Kindern Wissen über die faszinierenden Tiere zu vermitteln, könnten entsprechende Dokumentationen hilfreich sein.

 


Exotische Tiere (hier eine Bartagame auf der „Terraristika“ in Hamm) werden auf einschlägigen Börsen wie Ware gehandelt. © PETA

 

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Weitere Informationen:
PETA.de/Exoten
PETA.de/Reptilienchronik
PETA.de/Salmonellen
Terraristika-info.de

Kontakt:
Bartek Langer, 07156 17828-27, [email protected]

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