PETA protestiert gegen vorgeschlagene Elektrofischerei und Stellnetze im Max-Eyth-See und fordert stattdessen Angelverbot für Hechte und andere Fische

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Stuttgart, 31. Juli 2020 – PETA fordert erneut die Umwandlung des Max-Eyth-Sees zum Wasserschutzgebiet sowie ein grundsätzliches Fischereiverbot: Laut einem Artikel in der Stuttgarter Zeitung vom 24. Juli gibt es im Max-Eyth-See zu viele Karpfen und Giebel. Diese bringen dem Geschäftsführer des Gutachter- und Planungsbüros Clear Waters zufolge das ökologische Gleichgewicht durcheinander. Daher empfiehlt die Stuttgarter Verwaltung, den Karpfen- und Giebelbestand durch Stellnetze und Elektrobefischung zu reduzieren. Gleichzeitig müsse man Fangbeschränkungen für Hechte einführen und den Hechtbestand neu aufbauen, damit sie Fische wie Karpfen und Giebel essen. PETA hält diese Maßnahmen für unzureichend und fordert ein komplettes Angelverbot – für Hechte und alle anderen Fischarten. Zudem spricht sich die Tierrechtsorganisation vehement gegen die vorgeschlagene Elektrofischerei und Stellnetze im See aus.
 
„Es wäre widersprüchlich und nicht tierschutzgerecht, Hechte einzusetzen, damit sie die Karpfenpopulation dezimieren, aber gleichzeitig die Angelfischerei von Hechten weiter zu erlauben und Karpfen und Giebel dafür mit Stellnetzen und Elektrofischerei zu töten“, so Meeresbiologin Dr. Tanja Breining, PETAs Fachreferentin für Fische und Meerestiere. „Ein einfaches Verbot der Angelfischerei im Max-Eyth-See könnte in Zusammenspiel mit einer guten Sauerstoffversorgung durch die bereits ergriffenen Maßnahmen das natürliche Gleichgewicht im See regulieren und alle hier lebenden Wasserbewohner schützen.“
 
PETA hat bereits mehrmals an die Stadt Stuttgart appelliert, den Max-Eyth-See als Wasserschutzgebiet auszuweisen, und richtet diesen Appell nun abermals an die Verwaltung.
Elektrofischerei, Stellnetze und Angelfischerei erzeugen unnötiges Tierleid. Die Organisation fordert die Stadt auf, nicht nur Menschen das Recht auf Erholung am Max-Eyth-See anzuerkennen, sondern auch den Wasserbewohnern, die darin leben. Die Tierrechtsorganisation setzt sich grundsätzlich für die Ausweisung von Schutzgebieten ein und ist Teil der internationalen Bewegung zur „Abschaffung von Fischerei und Aquakultur“ der Organisation PEA – Pour l‘ Egalité Animale (Für die Gleichheit der Tiere).
 
Hintergrundinformationen
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Fische intelligente, kommunikative und empfindungsfähige Wirbeltiere sind. Sie schließen teils enge Freundschaften und kommunizieren auf vielfältige Weise, über Laute und Körpersprache. Manche Arten singen wie Vögel im Morgengrauen im Chor. Fische sind schlau: Viele von ihnen kooperieren bei der gemeinsamen Jagd, benutzen Werkzeuge, unterscheiden Menschengesichter oder erkennen sich im Spiegel. [1] Neben internationalen wissenschaftlichen Studien, die bestätigen, dass Fische Schmerzen spüren, kommt auch das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Schluss, dass Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten. [2]
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] Balcombe, J. (2016): What a Fish Knows: The Inner Lives of Our Underwater Cousins.
[2] Stellungnahme des Friedrich-Loeffler-Instituts zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Meeresschutzgebiete-Petition
End-of-Fishing.org
 
Pressekontakt:
Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]
 

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